Mehr Einsätze als üblich musste die Klagenfurter Berufsfeuerwehr bisher in diesem Jahr bewältigen – von der klassischen Brandbekämpfung bis zur Rettung von Tieren in Notlagen. Auch die zehn freiwilligen Feuerwehren der Stadt sind in Zeiten von Covid19 besonders gefordert. Die Einsatzkräfte gaben am Freitag einen Einblick in ihren Alltag während der Pandemie.
Für die Landeshauptstadt Klagenfurt hat das Netz der Feuerwehren eine große Bedeutung. „Pro Jahr stellen wir rund sieben Millionen Euro für die Berufsfeuerwehr und rund eine halbe Million Euro für die freiwilligen Feuerwehren zur Verfügung“, so Feuerwehrreferent und Stadtrat Christian Scheider. Auch in finanziell schwierigen Zeiten werde an diesem Budget nicht gerüttelt.
Scheider verweist insbesondere auf das breite Tätigkeitsfeld der rund 500 Männer und Frauen in den Feuerwehren. „Von großen Industriebränden bis zu Taucheinsätzen und Tierrettungen wird alles bewältigt. Es ist ein qualitativ starkes System, das nur dank der freiwilligen Helfer ermöglicht wird. Viele andere Länder beneiden uns darum. Die Menschen in der Stadt können sich auf die Feuerwehren verlassen“
Laut Oberbrandrat Helmut Unterluggauer habe es in diesem Jahr für die Berufsfeuerwehr Klagenfurt bereits 2.015 Einsätze gegeben, darunter waren 248 Brandbekämpfungen. Zum Vergleich: 2019 waren es im ganzen Jahr rund 3.000 Einsätze. Unterluggauer: „Insbesondere durch Heimrauchmelder bemerken wir eine steigende Einsatzzahl, da die Geräte in den Haushalten mitunter schlecht gewartet werden.“ Unterluggauer betont aber zugleich, dass die Heimrauchmelder für die Sicherheit von großer Bedeutung seien.
Steigende Zahlen gebe es außerdem bei der Rettung von Tieren in Notlagen (heuer bereits 46) und bei den Taucheinsätzen (heuer bereits zehn).
Trotz Covid19 sei es gelungen, das Einsatzsystem aufrechtzuerhalten. Unterluggauer: „Wir haben unsere Mannschaft auf vier Gruppen aufgeteilt, wobei sich zwei Gruppen immer 14?tägig abwechseln. Es kommt damit zu keinem unmittelbaren Kontakt und wir würden auch im Fall einer Infektion in der Truppe voll einsatzfähig bleiben.“
Einzig der geplante Festakt anlässlich des 75-jährigen Bestandsjahres der Berufsfeuerwehr musste verschoben werden. „Wir hatten einen Tag der offenen Tür inklusive Frühschoppen geplant. Wir werden das nachholen, sobald es möglich ist“, so Unterluggauer.
Der stellvertretende Landesfeuerwehrkommandant und Bezirksfeuerwehr-Kommandant Dietmar Hirm betont, dass auch die zehn freiwilligen Feuerwehren durch Covid19 gefordert werden. „Wir haben in einem ersten Schritt eine ständige Tagesbereitschaft ins Leben gerufen, die rund um die Uhr zur Verfügung steht _ wenn Hilfe gebraucht wird.“ Besonders stolz sei man auf die Leistungen der hunderten freiwilligen Frauen und Männer in den Feuerwehren. „Allein im Vorjahr haben sie 51.000 Arbeitsstunden geleistet“, berichtet Dietmar Hirm.
Foto: Berufsfeuerwehr Klagenfurt