Presseaussendung von: Grüne Kärnten
Köchl: Durch Erleichterungen für Ein-Personen-Unternehmen Jobs schaffen
Klagenfurt (28.8.2016) - Marion Mitsche, Landessprecherin der Grünen in Kärnten, fordert in einer Reaktion auf Aussagen des Kärntner AMS-Chefs Franz Zewell, wonach in Kärnten zu wenig bezahlte Arbeit für alle da sei, endlich ernsthaft über die gerechte Aufteilung von Arbeit zu diskutieren: »Eine Reduktion der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich ist längst überfällig und würde den Arbeitsmarkt beleben. Auffällig viele Menschen, die eine bezahlte Arbeit haben, sind überlastet - Burn-Out und Erschöpfungssyndrome, die auch das Gesundheitssystem belasten. Grund dafür sind unter anderem zahllose All-In-Verträge, eine enorme Anzahl an Überstunden und das angstbedingte Vermeiden von berechtigten Krankenständen. Hier könnte eine Reduktion der Normarbeitszeit Entlastung bringen und gleichzeitig Jobs schaffen«, unterstreicht Mitsche die Forderung der Grünen und Unabhängigen Gewerkschaft nach einer generellen 30-Stunden-Woche.
Lohndumping (sogenannte »1-Euro-Jobs«) und Verschärfungen bei der Mindestsicherung lehnt Mitsche für In- und Ausländerinnen ab. »Menschen in einer ohnehin prekären Situation quasi zu bestrafen, wenn gleichzeitig ganz offensichtlich nicht genügend Jobs für sie da sind, führt nur zur Verelendung. Das können wir als Gesellschaft nicht wollen.
In Punkto Beschäftigung für Asylwerberinnen sei das erste Gebot, Ausbildung und Spracherwerb zu forcieren. Hier würden eine Öffnung des Arbeitsmarkts und eine Beschleunigung der Verfahren ebenso Abhilfe schaffen wie eine Wiedereinführung der Ausbildungsmöglichkeit für minderjährige, aber nicht mehr schulpflichtige Flüchtlinge.
NAbg. Matthias Köchl, Sprecher der Grünen für Selbständige, fordert als weiteren Ansatz zur Schaffung von Arbeitsplätzen Erleichterungen für die rund 300.000 Ein-Personen-Unternehmerinnen in Österreich (Kärnten: rund 17.000): »Wenn nur die Hälfte der EPUs eine weitere Arbeitskraft anstellen könnte, dann wären das 150.000 Jobs - oder in Kärnten ca. 8500.
Köchl tourt derzeit durch alle neun Bundesländer, um gemeinsam mit den Betroffenen ein 100-Punkte-Programm mit Erleichterungen für EPUs auszuarbeiten.
Foto: Grüne Kärnten