Presseaussendung von: LR Benger
Anlässlich des Gedenkjahres 2014 in Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges wird auf der Obergailer Alm mit Unterstützung des Landes ein Europa-Friedenskreuz aufgestellt. Segnung am 16. August
Klagenfurt, 6. Juli 2014; „Eine Erinnerungskultur ist wichtig und notwendig. Viele Soldaten sind an der Karnischen Front im Ersten Weltkrieg gefallen oder durch Lawinenunglücke ums Leben gekommen. Ihrer sollten wir 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges entsprechend gedenken“, erklärt heute LR Christian Benger.
Daher werde im Gedenkjahr 2014 auf der Obergailer Alm, konkret auf der Letterspitze, mit Unterstützung von Seiten des Gemeinde- und Tourismusreferates in Höhe von 15.000 Euro das „Europa-Friedenskreuz“ errichtet und am 16. August entsprechend gesegnet. Das Projekt Friedenskreuz entstand in enger Zusammenarbeit des Europahauses Klagenfurt mit der Gemeinde Lesachtal.
„Der Zusammenhang könnte passender nicht sein, denn das gemeinsame Europa startete als großes Friedensprojekt und wurden viele Frontwege ab den 80ger Jahren als Friedenswege bezeichnet. Diesen ursprünglichen Friedensgedanken sollten wir nie aus den Augen verlieren“, so Benger. Vor allem die Umstände an dieser Karnischen Front sein ungewöhnlich gewesen.
Abgesehen davon, dass es sich damals erstmalig um eine kriegerische Auseinandersetzung im Hochgebirge handelte, die Leib und Leben kostete, mussten die Soldaten in diesem Gebirgskrieg mit den widrigsten Umständen und gegen die Gefahren, die im Hochgebirge lauerten, kämpfen. „Alles, was die Soldaten brauchten und war es auch nur eine Wasserflasche, musste in die Berge geschafft werden. Vielen, die nicht in den Kriegswirren ihr Leben lassen mussten, wurden die Lawinen zum tödlichen Verhängnis“, erinnert Benger.
Nach der Segnung des neuen Friedenskreuzes am 16. August um 10 Uhr auf der Letterspitze (2.463 m) durch KR Mag. Ernst Windbichler erfolgt auf der Obergailer Alm um 14 Uhr die Gedenkfeier für die gefallenen Soldaten im Ersten Weltkrieg.
Der Karnische Hauptkamm vom Hornischek bis zum Nassfeld wurde in diesem Krieg unter anderem zur Gebirgsfront. Brennpunkt der Kampfhandlungen waren der Plöckenpass und die angrenzenden Höhenzüge zwischen Cellon, Kleiner Pal - Freikofel und Großer Pal. Tagebücher erinnern beispielsweise an den zweitägigen Kampf um den Kleinen Pal – alleine diese Auseinandersetzung kostete fast tausend Soldaten das Leben.
Um auch die Zufahrt zur Gedenkfeier sicher und unproblematisch zu ermöglichen, seien Sanierungsarbeiten am Obergailer Almweg notwendig. „Derzeit prüfen wir über das Agrarreferat alle Notwendigkeiten sowie eine Finanzierung aus dem Ansatz für Almwegebau“, berichtet Benger. 30 % der tatsächlichen Sanierungskosten wären förderbar.
Foto: Büro LR Benger/fritzpress