Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Die Grünen wehren sich gegen eine endgültige Abtretung von Schloss Reifnitz zu einem Schleuderpreis
Im Jahr 2005 wurde das am Wörthersee-Südufer gelegene Schloss Reifnitz samt der umliegenden Liegenschaft von über 63.000m2 an eine Tochterfirma von Frank Stronachs Magna verkauft. Der Verkauf erfolgte vor dem Hintergrund eines, vom damaligen Landeshauptmann Jörg Haider pompös inszenierten, Engagements des Austrokanadiers Stronach in Kärnten. Der Kaufpreis von rund 100,-- Euro pro m2 war extrem niedrig. Dem Vernehmen nach war der niedrige Preis durch die vertragliche Auflage, bis 2010 ein Luxushotel auf dem Areal zu errichten, erklärbar.
Die Jubelmeldungen über das zukünftige Luxushotel sind mittlerweile vergessen. Jetzt will der FPK-Bürgermeister per Gemeinderatsbeschluss für nur 1 Million Euro auf das Wiederkaufsrecht der Gemeinde verzichten. Für LAbg. Rolf Holub ein Skandal: „Diese Liegenschaft ist meines Wissens nach mindestens 16 Millionen Euro wert und ich sehe keinen Grund, warum dieses Juwel um nicht einmal die Hälfte seines Wertes verschleudert werden soll. Wenn die Errichtung eines Hotels eine Vertragsbedingung war, hätte Magna den Vertragszweck nicht erfüllt. Während wir auf Landes- und Gemeindeebene schmerzhafte Einschnitte hinnehmen müssen, wird hier Volksvermögen in Millionenhöhe vernichtet. Es darf nicht passieren, dass die Politik den Ausverkauf unseres Landes an einige wenige Superreiche ermöglicht. Wie kann man einer alleinerziehenden Mutter erklären, dass in Kärnten einem Frank Stronach ein Schloss mit 63.000m2 Grund zu einem völlig lächerlichen Preis nachgeschmissen wird, während sie selbst mit Kürzungen im Sozialbereich konfrontiert ist.
Es muss auch hinterfragt werden, warum der FPK-Bürgermeister von Maria Wörth unbedingt auf ein Wiederkaufsrecht verzichten will. Nach dem nicht rechtskräftigem Urteil gegen Uwe Scheuch und den Gerüchten rund um die FPK-Agentur Connect ist bei solchen Transaktionen die Frage legitim, ob es dabei auch um Parteiinteressen geht. Wir werden uns das auf alle Fälle nicht gefallen lassen und diese Angelegenheit auch auf Landesebene thematisieren. Es wird genau zu prüfen sein, ob der Tatbestand der Untreue erfüllt ist, wenn es tatsächlich zu einer Abtretung des Wiederkaufsrechtes kommt. Die Bürgerliste aus Maria Wörth hat unsere volle Unterstützung. Wir müssen in diesem Land endlich wieder dazu kommen, dass Entscheidungen dem Gemeinwohl dienen und nicht der Pflege von Netzwerken – wir brauchen kein „part of the game“!“
Foto: Grüne Kärnten