Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler: Koralmbahn ist Gesamterfolgsprojekt - Faszinierende Eindrücke von Baulos KAT1 und KAT2-Bauzentrale auf steirischer Seite
Klagenfurt (LPD). Landeshauptmann Gerhard Dörfler besichtigte heute, Dienstag, in Deutschlandsberg in der Steiermark die "Jahrhundertbaustelle" Koralmtunnel, genauer gesagt den Abschnitt KAT1, der im Frühjahr fertig gestellt sein wird und 2013 fertig betoniert übergeben werden kann. Dörfler begrüßte die zahlreichen Mineure, darunter viele Kärntner, denen er für ihren Einsatz dankte. Willkommen geheißen wurde er von Projektleiter Gerhard Harer. Die Mineure befinden sich derzeit 500 Meter vor dem Durchschlag zum KAT2.
Weiters besichtigte der Landeshauptmann die Bauzentrale für den 20 Kilometer langen KAT2, das Hauptbaulos. Er zeigte sich fasziniert von der Größe des Areals. Hier läuft die gesamte Logistik ab. Der Schacht, von dem aus die Tunnelarbeiten erfolgen werden, ist 60 Meter tief und 25 Meter breit. Man sieht die beeindruckenden Portalkräne und den Materialumschlagplatz. Beim Hauptbaulos arbeiten derzeit 250 Leute, in Zukunft werden es bis zu 500 sein.
Der Landeshauptmann überzeugte sich vom Baufortschritt und zeigte sich erfreut, dass so viele Kärntner im Tunnelbau Arbeit finden. Einst sei die Koralmbahn als virtuelles Projekt verhöhnt worden, nun sei aber längst erkannt worden, dass sie europäische Dimension habe. Als Teil der Baltisch-Adriatischen Achse zwischen Danzig und Bologna und in Verbindung mit den jeweiligen Häfen handle es sich um eine Strecke der Zukunft. Die Koralmbahn biete enorme Chancen für den Süden Österreichs. Dörfler sagte, dass auch die Chancen für die Mitfinanzierung als prioritäres Projekt durch die EU sehr gut stünden. Die Koralmbahn sei ein Gesamterfolgsprojekt und es werde der schönste Tag sein, wenn 2016/17 der gesamte Tunneldurchstich erfolge.
Der Bauabschnitt KAT1 reicht auf steirischer Seite vom Ostportal bei Frauental bis in den Bereich Leibenfeld bei Deutschlandsberg. Hier sind derzeit 50 Arbeiter beschäftigt. KAT2 ist das Hauptbaulos zwischen KAT1 und KAT3, 570 Mio. Euro werden in diesen 20 Kilometer langen Abschnitt investiert. Er ist das größte Tunnelbaulos Europas. KAT3 liegt auf Kärntner Seite und reicht vom Westportal bei Mitterpichling bis zum Durchschlag mit KAT2. Wie Projektleiter Harer mitteilte, werde im nächsten Jahr das Lüftungsbauwerk Paierdorf in Kärnten begonnen und ab 2013 beginne man mit dem Abschnitt KAT3 (zweimal 11 Kilometer). Für den Vortrieb des Koralmtunnels kommen drei eigens angefertigt Tunnelvortiebsmaschinen zum Einsatz, die jeweils 20 Mio. Euro kosten.
Der 32,9 Kilometer lange Koralmtunnel ist das Herzstück der 130 Kilometer langen Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt. Er wird die Fahrtzeit von bisher knapp drei Stunden auf rund eine Stunde verkürzen.
Bei der Besichtigungstour des Landeshauptmannes mit dabei waren auch Infrastrukturabteilungsleiter Albert Kreiner, die Kärntnerin Eva-Maria Weingartner als Mitarbeiterin der Projektleitung und ÖBB-Baumanager (KAT1) Herwig Schöfer.
Foto: LPD/Bodner