Presseaussendung von: Die Grünen Klagenfurt
Untätigkeit und Desinteresse haben das Desaster um die Waisenhauskaserne mitverursacht. Das 250 Jahre alte Gebäude wurde so zum Schutthaufen..
Klagenfurt (02.08.2010) „Vor etwa einem Jahr ist eine der größten Fehlentscheidungen in Bezug auf unser kulturelles Erbe gefallen: Die Klagenfurter Stadtregierung hat beim Verkauf der Waisenhauskaserne durch die SIVBEG - die Strategische Immobilien Verwertungs- GmbH - nicht zugegriffen“, berichtet GRin Evelyn Schmid-Tarmann. Massiv hatten die Klagenfurter Grünen gefordert, die Stadt möge diese 22.350 Quadratmeter große Liegenschaft in einer Top-Wohngegend erwerben und für die Klagenfurter wohnungssuchende Bevölkerung adaptieren. Doch ohne jegliche Mitverhandlung des Liegenschaftsreferenten Albert Gunzer, fiel die Waisenhauskaserne mitsamt dem dazugehörenden Maria-Theresia-Park als „Schnäppchen“ an einen privaten Investor. Dieser verlor mittlerweile bereits die Lust daran und überließ ein Jahr später das Objekt einem anderen Bauunternehmer.
Die zweite Fehlentscheidung, die sich die Stadt leistete, ging auf Kosten des Maria-Theresia-Parks: Trotz Empfehlung der SIVBEG, den Park für die Stadt als öffentliches Gut zu erhalten, wurde die Option für die KlagenfurterInnen nicht wahrgenommen und der Park somit zum Privatbesitz. „Naturgemäß wollten AnrainerInnen, die zum Teil seit Jahrzehnten den Theresienpark nutzen, ihr Grün nicht kampflos hergeben und machten Einsprüche geltend“, berichtet GRin Schmid-Tarmann, die im Dezember 2009 vor der Abrissverhandlung einen Informationsabend mit den Betroffenen initiierte. „Trotz dieser Einsprüche gab es bald einen gültigen Abrissbescheid und die Waisenhauskaserne wurde unter enormer Staubbelastung zertrümmert.“ Verantwortlich ist Stadtplanungsreferentin Mathiaschitz, an die GRin Schmid-Tarmann in der nächsten GR-Sitzung folgende Anfrage richten wird:
„Warum haben Sie einem Bauunternehmen die Abrissgenehmigung der Waisenhauskaserne - noch vor Kenntnis sowie behördlicher Absegnung der Teilbebauungspläne und trotz der Einspruchsflut durch die AnrainerInnen - erteilt?“
Foto: Grüne Klagenfurt