25.4./ Welttag der Eltern-Kind -Entfremdung. Scheidungskinder müssen jetzt vor seelischer und psychischer Überforderung geschützt werden, alarmiert RAINBOWS - in Kärnten unter dem Dach von SOS-Kinderdorf
Kinder und Jugendliche, die die Trennung ihrer Eltern erlebt haben, haben in ihrem Leben schon einmal die Erfahrung gemacht, dass sie auf eine Entscheidung, die auch ihr Leben direkt betrifft, keinen Einfluss haben. Das führt zu Unsicherheit, Ängstlichkeit, Hilflosigkeit. Auch Kinder und Jugendliche, die den Tod eines nahestehenden Menschen erlebt haben, kennen diese Gefühle gut.
„Die momentane Lebenssituation, durch Corona bedingt, führt bei vielen Scheidungskindern zu großer Verunsicherung und ruft erneut das Gefühl hervor, absolut ausgeliefert zu sein. Wieder gibt es etwas im Leben, das von ihnen nicht beeinflusst werden kann. Das kann alte, längst überwunden geglaubte Gefühle erneut hervorrufen“, gibt Ulla Nettek, von RAINBOWS-Kärnten zu bedenken.
Trauerfreie Räume fallen weg - Neue müssen geschaffen werden
In der derzeitigen Lebenssituation können sich unterschiedliche Trauer- und Wutreaktionen, Verlustängste oder anderen diffuse Ängste verstärkt äußern. Auch die Sorge um Familienmitglieder, die man nicht sehen darf, kann wachsen. Solche Reaktionen werden normalerweise auch im sozialen Umfeld außerhalb der Familie sichtbar. Jetzt, da sich aber das ganze soziale Leben in den eigenen vier Wänden abspielt, fallen trauerfreie Räume wie Schule, Sport- und Freizeitaktivitäten weg, die den Kindern und Jugendlichen sonst zusätzlichen Rahmen, Struktur und Sicherheit bieten. Die Reaktionen zeigen sich nun daheim, was zu verstärkten Herausforderungen im Zusammenleben führt.
„Da ist es wichtig im Gespräch zu bleiben. Auch Bewegung, zum Beispiel eine Fitness-Challenge in der Familie, tut gut, sie verbessert das Wohlbefinden, ermöglicht ein Abreagieren. Wir empfehlen Eltern in diesem veränderten Alltag nach Möglichkeiten zu suchen, in denen sie ihren Kindern Struktur und gemeinsame Rituale bieten. Zusammen Lesen, Musik, Spiele und auch kreatives Tun, tun allen gut. Damit wird sich auch die Entschleunigung, zu der viele von uns jetzt gezwungen werden, positiv auswirken. Es ist aber auch wichtig, sich zu Hause Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen, jeder braucht seinen ganz persönlichen Freiraum“ rät Ulla Nettek.
Papa-Mama-Kontakt unbedingt aufrechterhalten!
Ulla Nettek von RAINBOWS appelliert vor allem jetzt an einen respektvollen und kooperativen Austausch unter den Scheidungseltern zum Wohle der Kinder.
„Leider gibt es Scheidungseltern, die schon immer ungewollten Elternaustausch, nun in der Coronazeit auf ein Minimum reduzieren“ beobachtet Ulla Nettek. „Vor aber allem jetzt, muss Scheidungskindern der regelmäßige Kontakt unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen gewahrt werden. Kinder brauchen jetzt besondere Aufmerksamkeit ihrer Familie und einfühlsames Verständnis. Getrennte Paare sollten unbedingt davon Gebrauch machen, dass Kontakte zu dem Elternteil, mit dem die Kinder nicht zusammenleben, ausdrücklich erlaubt sind. Es macht auch Sinn, die Kontaktregelungen für die nächsten Wochen so abzustimmen, dass sie für alle Beteiligten gut passen.“ Eltern sollten offen auf die Ängste und Sorgen ihrer Kinder eingehen und sie mit altersgerechten Worten am Laufenden halten. So können die Kinder auch die anhaltenden Maßnahmen, die der Eindämmung des Virus dienen, besser verstehen und mittragen. Eltern, die ständig besorgt die neuesten Nachrichten verfolgen und aufgeregt telefonieren, verunsichern auch ihre Kinder, denn Angst ist ansteckend!
RAINBOWS und SOS-Kinderdorf wünscht allen Familien – mit der Zuversicht, dass wir an Krisen wachsen können – ein bereicherndes Miteinander und natürlich viel Gesundheit.
Informationen und Unterstützung: Landesleitung RAINBOWS-Kärnten ULLA NETTEK, ulla.nettek@sos-kinderdorf.at, 0676 881 44 946, www.rainbows.at
Kostenlose anonyme Helpline für Kinder und Jugendliche: Rat auf Draht 147 SOS-Kinderdorf
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