Demnächst auch wieder verschiebbare, planbare Eingriffe
Klagenfurt (LPD). Der Betrieb in Kärntens Krankenanstalten wird aufgrund des niedrigen Niveaus an Corona-Infektionen und der stabilen Fallzahlen in unserem Bundesland wieder schrittweise erweitert. Ein entsprechendes Konzept wird gerade ausgearbeitet. Das gab am Freitag Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner gemeinsam mit den Primarärzten Jörg R. Weber als Bettenkoordinator und Rudolf Likar als Intensivkoordinator in einer im Internet übertragenen Pressekonferenz bekannt. Demnächst werden auch wieder Patienten für verschiebbare, planbare Eingriffe einberufen. Klar betont wurde, dass die Versorgung von Akutfällen in Kärntens Krankenhäusern in der Corona-Krise zu jedem Zeitpunkt gegeben war und ist. „Kein Ort erfüllt höhere Hygienestandards als eine Krankenanstalt“, verwies Prettner auf die rigoros umgesetzten Maßnahmen. Likar und Weber appellierten an die Bevölkerung, bei Beschwerden unbedingt rechtzeitig das Krankenhaus aufzusuchen.
Wie die Gesundheitsreferentin weiter ausführte, wurden bisher nur rund zehn Prozent der für coronainfizierte Patienten vorgehaltenen Kapazitäten ausgelastet. Im schlimmsten Fall könnte Kärnten sogar 180 Betten mit Beatmungsgeräten mobilisieren und 1.000 Patienten in den Krankenhäusern behandeln. Nun arbeite Kärnten in Abstimmung mit dem Bund die Rahmenbedingungen für die schrittweise Erweiterung des Krankenhausbetriebes in Richtung Normalität aus. Das Konzept solle dann für vorerst sechs Wochen gültig sein. Sollte es doch irgendwann zu einer Verschlechterung der Situation kommen, würde man jederzeit wieder alles umstellen können. Die derzeit geltenden strikten Besuchsregelungen in den Krankenanstalten bleiben laut der Gesundheitsreferentin aufrecht. Sie dankte allen im Gesundheitsbereich Tätigen für das hochprofessionelle und disziplinierte Wirken.
Likar führte aus, dass Kärnten von Beginn an 35 Intensivbetten für coronainfizierte Patienten bereit hatte. Die Höchstzahl an Belegungen war 13, der aktuelle Stand heute, Freitag, ist neun. Nunmehr sei vorgesehen, dass insgesamt 15 Betten in Klagenfurt, Villach, Wolfsberg, Friesach und Spittal bei Bedarf sofort zur Verfügung stehen. Likar betonte, dass in den Krankenhäusern kein Patient mit einem coronainfizierten Patienten in Kontakt kommen kann. Für Coronainfizierte habe man sogar eigene Operationssäle. „Wir haben und hatten auch immer genug Ressourcen für andere Patienten. Wer ein Intensivbett braucht, bekommt es. Haben Sie keine Angst, gehen Sie rechtzeitig ins Krankenhaus, wenn Sie Beschwerden haben“, so der Primarius.
Das betonte auch Primarius Weber: „Es war und ist zu jedem Zeitpunkt gewährleistet, dass akut Kranke und Menschen mit Beschwerden den sicheren Ort Krankenhaus aufsuchen können.“ Man erarbeite jetzt regionale und lokale Pläne, die alles bis hin zur Gestaltung der Wartebereiche und Transporte in den Krankenhäusern umfassen. Als Höchststand an stationär behandelten coronainfizierten Patienten gab er 23 an.
Dass die Aufarbeitung der verschiebbaren, planbaren Operationen einige Monate in Anspruch nehmen werde, verhehlten Likar und Weber nicht. Seit Beginn der Corona-Krise habe man nur 25 bis 30 Prozent der operativen Tätigkeit durchführen können.
In der Pressekonferenz nahm die Gesundheitsreferentin noch Stellung zu den vom Bund angekündigten Testungen in allen Pflegeheimen. Dazu werde mit dem Roten Kreuz ein Konzept für Kärnten erarbeitet. „Bei einem Verdachtsfall testen wir rigoros. Sonst so, wie wir Kapazitäten haben. Einen Schwerpunkt bei den Testungen werden wir auf den Personalbereich legen“, erklärte Prettner. In Kärnten gibt es 76 Pflegeheime mit rund 6.000 Bewohnern und rund 2.500 Mitarbeitern.
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv
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