Ausgetanzt - Die Corona-Kriese trifft die Tanzschul-Branche sehr hart
Seit Mitte März sind alle Tanz-, Ballett-, Salsa- und Hip-Hop Tanzschulen geschlossen. Nach dem verordneten „Social Distancing“ wird es vermutlich auch noch länger so bleiben, bis wieder unbeschwert getanzt werden kann.
In Kärnten gibt es insgesamt 35 Betriebe die Tanzunterricht anbieten. In unserem Bundesland besuchen rund 20.000 Gäste jede Woche einen Tanzunterricht - von Paartanz bis Linedance, von Kindertanz bis Ballett. Die Tanzschulen in Kärnten erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund € 3 Mio. Vor allem die Fixkosten für die Mietflächen, könnten viele in den Ruin treiben, erklärt Andy Wankmüller, Tanzschulbestitzer und Sprecher der Tanzschulen in der Wirtschaftskammer Kärnten. Die momentane Situation ist ein 100%tiger Totalausfall für alle in unserer Branche und ein echtes Existenzproblem. Viele unserer Trainer leben vom Tanzunterricht. Das Ungewisse macht uns allen hier zu schaffen, so Johannes Ellersdorfer von der Dance Industry in Klagenfurt.
Die Tanzschulbranche galt bisher als krisensicher, selbst im Krieg wurde getanzt. Sorge bereitet uns die Zukunft, so Wankmüller: Die Gäste kommen nicht nur in die Tanzschule um Tanzen zu lernen. Sie wollen Freunde treffen, Geselligkeit erleben, soziale Kontakte knüpfen und natürlich mit Ihrem Hobby auch den Körper und den Geist fit halten. Genau gleich sieht es auch Ex-Dancing Star Babsi Koitz: Neben dem existenziellen wird für uns die größte Herausforderungen sein, trotz gewisser Sicherheitsmaßnahmen, unseren TänzerInnen eine einladenden und positive Atmosphäre zu schaffen wo getanzt werden kann.
Auch die ohnehin schon schwer angeschlagene Ball-, und Tanzkultur in Kärnten wird weiter leiden und an Bedeutung verlieren, befürchtet Andy Wankmüller."Wir werden umdenken uns uns neu Ausrichten müssen" um auch in Zukunft wirtschaftlich positiv agieren zu können. Im Zuge des Konjunkurpaketes welches gerade von der Regierung in Ausarbeitung ist, wäre die Anpassung der Mehrwertsteuersätze eine große Hilfe und Unterstützung für die ganze Branche.