Presseaussendung von: Grüne Kärnten
Wolfsberg/Lavanttal und Südkärnten waren 1986 besonders betroffen
Klagenfurt (25.04.2016) - Grünen-Landesrat Rolf Holub spricht am 30. Tschernobyl-Jahrestag von einem „traurigen Jahrestag“ und betont die Bemühungen Kärntens im Bereich der Anti-AKW-Politik. So gebe es mit dem steirischen Landesrat Jörg Leichtfried eine verstärkte Zusammenarbeit und einen Schulterschluss gegen das grenznahe slowenisch-kroatische Atomkraftwerk Krško. Gemeinsam wolle man sich weiterhin gegen die geplante Laufzeitverlängerung stemmen und zeigen, dass Erneuerbare Energien statt Atomkraft der zukünftige Weg sein muss: „Dazu findet morgen, Dienstag, ein Treffen mit Leichtfried und slowenischen Anti-AKW-NGOs in der Kärntner Landesregierung statt“, so Holub.
Marion Mitsche, Landessprecherin der Grünen und Vizepräsidentin des Kärntner Zivilschutzverbandes, stellt zum 30. Jahrestag der Atom-Katastrophe von Tschernobyl fest: „Tschernobyl ist nicht `lange her´. 30 Jahre – das ist genau die Halbwertszeit des gefährlichen Caesium-137, das nach dem Atomunfall unter anderem auf Kärnten herabgeregnet ist. Jetzt erst hat sich die Strahlung von damals halbiert. Langzeitfolgen wie ein Ansteigen der Schilddrüsenkrebsrate werden wir noch lange spüren.“ Mitsche warnt: „Tschernobyl kann sich leider jederzeit wiederholen. Weltweit sind in 31 Ländern 441 Kernkraftwerke in Betrieb, allein in Europa sind es 129, die meisten davon in Frankreich und Deutschland. Wie wir am eigenen Leib gemerkt haben, sagt die Entfernung nicht unbedingt etwas über die Gefahr aus, da spielen Wind- und Witterungseinflüsse eine erhebliche Rolle. Wir Grünen fordern deshalb vehement den Ausstieg aus der Atomkraft. Auch Fukushima zeigt, dass die Folgen von Atomunfällen einfach nicht kontrollierbar sind.“ In Kärnten seien die Gebiete rund um Wolfsberg und das Lavanttal besonders betroffen gewesen, auch in Südkärnten kam es zu deutlich erhöhten Messwerten.
Foto: Grüne Kärnten