Presseaussendung von: LR Benger
Winter-Bienensterben gefährdet Bestäubung und damit Obstertrag. Rasche Hilfe mit konkreten Maßnahmen zum Aufbau neuer Bienenvölker unter dem Motto „Wir bringen Kärnten zum Blühen“.
Klagenfurt, 14. April 2015; Agrarlandesrat Christian Benger präsentiert heute in Absprache mit dem Imkerverband ein 7-Punkte-Sofortmaßnahmen-Programm zur Rettung der Bienen und zur Sicherstellung der Bestäubung in der Blütezeit. „Rasche Hilfe mit konkreten Maßnahmen ist erforderlich. Wir müssen so schnell wie möglich die Nachzucht sicherstellen. Denn von der Bestäubung durch die Bienen hängt beispielsweise auch die Obsternte in Kärnten ab“, weist Benger hin. Das Motto für dieses 7-Punkte-Programm: Wir bringen das Land zum Blühen. Denn davon wiederum sei die gesamte Honig-Ernte abhängig. Benger stellt sich eine Vorgangsweise nach dem Beispiel Vorarlberg vor. Dort haben sich die Gemeinde bei der Anlage und Pflege von Blumenwiesen auf öffentlichen Flächen beteiligt. Das Programm lief 3 Jahre.
Bekanntlich hat der milde Winter unter den Bienenvölkern sein Tribut gefordert, fast die Hälfte der Bienenvölker ist gestorben. Es sei dies laut Benger kein Phänomen in Kärnten alleine, in ganz Österreich hat der Winter den Bienenvölkern massiv zugesetzt. Durchschnittlich sterben in einem Winter rund 10 % der Bienenvölker. „Wir haben es mit einer Extremsituation zu tun“, stellt Benger klar.
Das 7-Punkte-Programm setzt auf drei Säulen: Aus- und Weiterbildung, Sicherstellung der Imkerschule und Ausbau Bienenwirtschaft.
Auf Grund des Auszahlungsstopps im Land sei laut Benger derzeit keine Sondermaßnahme möglich. „Aber zum Glück liegt es bei der Rettung der Bienen nicht nur am Geld, wie wir uns in den Gesprächen mit dem Imkerverband verständigen konnten“, so Benger. Vorrangig sei jetzt und für die Zukunft Know-How wichtig.
Das 7-Punkte-Programm im Detail:
Der nächste Schritt: „Alle Beteiligten und Betroffenen an einen Tisch, um diese Situation so rasch wie möglich zu entschärfen. Die Koordination läuft über Barbara Kircher“, so Benger.
Kärnten hat auch am österreichweiten Forschungs-Projekt „Zukunft Biene“ teilgenommen, das die Hintergründe für das Bienensterben hinterfragt und durchleuchtet hat. Der Endbericht wird erwartet. „Der Zwischenbericht ist eindeutig: Mit dem Beizmittel-Verbot ist eine Ursache für ein Bienensterben weggefallen. Die Varroa- und Faulbrutbekämpfung sind die nächsten Herausforderungen“, sagt Benger. Kärnten hat sich für drei Jahre mit 58.000 Euro an diesem Projekt beteiligt. Benger könne sich auch die Einbindung der Landwirtschaftlichen Fachschulen für entsprechende Projekt-Arbeiten vorstellen.
In Kärnten gibt es derzeit über 2.800 Imkereien mit rund. 33.500 Bienenvölkern. Jeder Kärntner Imker hält im Schnitt 12 Bienenvölker, in Österreich sind es 15 Völker pro Imker. „Das heißt, dass wir die Bienenvölker auch ausweiten müssen für den Erhalt unserer Natur und der heimischen Kulturlandschaft“, erklärt Benger.
Der Wirkungskreis und die Leistung eines einzelnen Bienenvolkes liegen bei
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv