Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Grüne fordern zum morgigen „Equal Pay Day“ die Koppelung der Parteienförderung an Frauenquote im Kärntner Landtag. Kritik an LR Prettner: „Stell dir vor du bist Frauenreferentin und keiner hat’s bemerkt!“
Klagenfurt (12.04.11) – Dr. Barbara Lesjak, Abgeordnete der Grünen im Kärntner Landtag, veranschaulicht den morgigen Equal Pay Day: „Erst morgen, am Equal Pay Day, beginnt für uns Frauen in Sachen Verdienst und Gehalt das Jahr 2011! Auf Grund unserer gesellschaftlichen Verhältnisse müssen Frauen noch immer 70 Tage lang „nachsitzen“, um mit den Gehältern, die Männer 2010 verdient haben, gleichzuziehen“ kritisiert Lesjak.
„Die Chancengleichheit einer Frau ist zu keiner Zeit ihres Lebens gegeben. Österreich bei den Einkommensunterschieden zwischen Frau und Mann im absoluten Schlussfeld (Platz 122 von 134, Global Gender Gap Report 2010). Die Differenz zwischen den Bruttojahreseinkommen von Männern und Frauen liegt bei bis zu 40%. Oft wissen Frauen nicht einmal, dass sie weitaus weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, daher die Forderung nach einem Lohnspiegel. Ein Mindestlohn würde vor allem Frauen zu Gute kommen, die weitaus schneller in die Armutsfalle gelangen als Männer“ so Lesjak.
Auf Kärntner Landesebene fordern die Grünen ein klares Bekenntnis der Kärntner Politik zur Chancengleichheit für Frauen. Lesjak übt in diesem Zusammenhang heftige Kritik an Frauenreferentin Beate Prettner: „Ein Jahr ist Prettner als Frauenreferentin im Amt. Anscheinend getreu dem Motto: Stell dir vor du bist Frauenreferentin und keiner hat’s bemerkt! Wo sind die wirklich konsequenten Forderungen für eine Verbesserung der Kärntner Frauen?“ fragt sich Lesjak und schlägt vor, dass die Politik bei sich beginnt, die Situation der Frauen zu verbessern.
Denn der Kärntner Landtag ist in seiner Zusammensetzung ein Paradebeispiel für die „gläserne Decke“. Lediglich acht von 36 Abgeordneten sind derzeit weiblich, das sind gerade einmal 22,2%: „Es ist bedauerlich, dass Frauen im Landtag so unterrepräsentiert sind. Um Frauen den Einstieg in die Politik zu erleichtern, fordern wir eine Koppelung der Parteienförderung an das Verhältnis von Frauen zu Männern. Je unausgeglichener das Verhältnis bei einer Partei, desto weniger Parteienförderung soll es geben!“ fordert Lesjak.
Die Aufstockung des Frauenbudgets, verbindliche Frauenquoten in der Wirtschaft sowie eine Verbesserung des AMS-Angebotes für Frauen bleiben neben dieser Forderung natürlich weiterhin Kernbestandteile des Grünen-Programms: „Denn grüne Frauenpolitik ist eine Frauenpolitik mit Biss!“ so Lesjak abschließend.
Foto: Grüne Kärnten