Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler und AV Kreiner präsentierten Zahlen zur Motorrad- und Mopedunfallstatistik und erläuterten Schwerpunktmaßnahmen zur Unfallverhütung
Klagenfurt (LPD). Die beginnende Motorrad- und Mopedsaison nahm heute, Montag, Verkehrsreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler zum Anlass und präsentierte gemeinsam mit dem Leiter der Abteilung 7 Wirtschaftsrecht und Infrastruktur, Albert Kreiner, die Motorrad- und Mopedunfallstatistik seit dem Jahr 2001 und Maßnahmen zur weiteren Zweiradsicherheit.
Für den Landeshauptmann ist die Bewusstseinsbildung aller Verkehrsteilnehmer wichtig. Gerade die Motorradfahrer sollten sich in Richtung Genussfahrer entwickeln, da jeder getötete Motorrad- und Mopedverkehrsteilnehmer einer zu viel sei, betonte er. Dörfler belegte dies auch mit konkreten Zahlen.
In Kärnten gibt es jährlich 3.000 Unfälle mit Personenschaden, an denen 5.600 Personen beteiligt sind. 3.595 Beteiligte entfallen dabei auf PKW' s, 300 auf Motorräder, 503 auf Mofas. 2001 gab es zwölf getötete Motorradfahrer, 2008 waren es 13, im Jahr 2009, starben drei Biker und 2010 acht. Gab es im Jahr 2003 noch 20.797 zugelassene Motorräder waren es 2010 bereits 30.206. Die Zahl der Mopeds stieg von 21.640 (2003) auf 23.337 (2010). 90 Prozent aller Motorradunfälle sind Schönwetter- und Freizeitunfälle auf trockener Fahrbahn und bei Tageslicht (Moped: 81 und 80 Prozent). Während sich 63 Prozent der Motorradunfälle im Freiland ereignen, verunfallen 74 Prozent der Mopedfahrer im Ortsgebiet.
Viel Aussagekraft haben für den Landeshauptmann auch die Zahlen über das Alter der Unfallopfer. Demnach stellt bei den Motorradfahrern die Altersgruppe der 40 bis 50Jährigen mit 31,5 Prozent die größte Gruppe. Bei den Mopedfahrern ist es die Altersgruppe der 11 bis 15jährigen mit 33 Prozent. "Bei diesen Gruppen muss der Hebel angesetzt werden. Die Unfälle passieren nicht nach einer langen Ausfahrt am Abend, sondern zu Mittag", so Dörfler.
Interessante Fakten kann man auch aus der Beteiligung der Fahrzeugtypen am Unfallgeschehen herauslesen. Ende Dezember 2010 gab es in Kärnten 441.498 Kraftfahrzeuge. Davon waren 324.210 PKW (73,43 Prozent), 30.206 Motorräder (6,84 Prozent), 23.337 Mofas (5,29 Prozent). Während die Beteilung der PKW am Unfallgeschehen bei 64,14 Prozent lag, lag sie bei den Motorrädern bei 5,33 Prozent bzw. bei den Mopeds bei 8,97 Prozent.
Der Landeshauptmann verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Häufigkeit der LKW-Unfälle über 3,5 Tonnen (LKW-Bestand: 24.324 LKW über 3,5 Tonnen, 992 Sattelfahrzeuge, 29.576 Zugmaschinen, 8.853 Sonstige) die nur bei 2,23 Prozent lag. "Die Frächter haben in den letzten Jahren vermehrt in das Fahrsicherheitstraining investiert. Dies sollten auch Motorradfahrer und Mopedfahrer tun", lautete sein Appell.
Im Bezug auf die beliebtesten Zweiradstrecken verwies der Landeshauptmann auf die Straßen der Großglockner Hochalpenstraßen AG in Kärnten (Großglockner Hochalpenstraße: 77.356 Motorräder, Nockalmstraße: 31.570 Motorräder, Villacher Hochalpenstraße: 4.215 Motorräder, Goldeck Straße: 1.411 Motorräder) die 2010 von 114.552 Motorrädern passiert wurden. Auf allen zusammen gab es neun Unfälle mit Motorradbeteiligung. Im Vergleich auf der Soboth, die von 24.000 Motorradfahrern frequentiert wurde, gab es acht Unfälle.
Kreiner gab einen Überblick über Maßnahmen, die seitens des Landes zur Minimierung des Unfallrisikos im Zweiradbereich umgesetzt werden. Dazu zählen neben bewusstseinbildenden auch verkehrspsychologische Maßnahmen. Er nannte in diesem Zusammenhang den Unterfahrschutz in engen Kurven auf der B 99 Katschberg Straße und die Sondermarkierungen in schwierigen Straßenabschnitten auf der Soboth. An straßenbautechnischen Maßnahmen erwähnte er die Verbesserung der Griffigkeit durch Fein- und Fugenfräsungen auf der B 70 Packer Straße und B 100 Drautal Straße.
Foto: LPD/Bodner