Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler verlieh Preis des Geschichtsvereines und des Landeshauptmannes an zwei junge Historiker
Klagenfurt (LPD). Der Geschichtsverein für Kärnten hielt gestern, Mittwoch, im Kärntner Landesarchiv seine Mitgliederversammlung 2011 ab. In diesem Rahmen verliehen Landeshauptmann Gerhard Dörfler und Geschichtsvereins-Direktorin Claudia Fräss-Ehrfeld den "Preis des Geschichtsvereines für Kärnten und des Landeshauptmannes an Kärnten" an zwei junge Historiker. Markus Zimmermann hat sich in seiner Arbeit dem mittelalterlichen Eucharistiewunder von Friesach gewidmet, Ingrid Groß beleuchtete die unternehmerische Seite des Erfinders Carl Auer von Welsbach.
Dörfler bezeichnete den Geschichtsverein als Säule des Landes. Er verstehe es, die Geschichte Kärntens neutral, unaufgeregt und im Detail näherzubringen. Auch er als Landeshauptmann habe schon viel von den Forschungen und Publikationen des Geschichtsvereines profitiert, etwa bei der Ortstafelfrage. Er finde es deshalb sehr wichtig, junge Historiker zu fördern. Dörfler ging in seiner Rede auch auf die Landesausstellung in Fresach ein, die unter dem Titel "Glaubwürdig bleiben - 500 Jahre protestantisches Abenteuer" stehen wird. Nachdem sich die katholische Kirche in St. Paul präsentiert habe, präsentiere sich nun die evangelische Kirche in Fresach, strich er die wichtige Partnerschaft zwischen dem Land und den christlichen Kirchen hervor. "Kirchliche Werte sollen aber nicht nur Geschichte, sondern auch Zukunft sein", betonte der Landeshauptmann.
Fräss-Ehrfeld erklärte, dass der 1994 gegründete und mit 3.000 Euro dotierte Preis junge Historiker dazu bewegen solle, sich in ihren Dissertationen oder Arbeiten Kärntner Themen anzunehmen. Sie verwies auch auf das zweitägige Symposium des Geschichtsvereins im Diözesanmuseum Fresach vom 15. bis 16. April. Dabei werden sich internationale Experten mit der historischen Entwicklung des Protestantismus in Kärnten befassen. Außerdem wird am 15. April um 17.00 Uhr der 544 Seiten starke Begleitband zur Landesausstellung präsentiert.
Die Laudatio für Preisträger Markus Zimmermann hielt Landesarchivsdirektor Wilhelm Wadl. Der junge Friesacher, der Theologie in Graz und Rom studiert habe, habe für seine Arbeit sogar lateinische Quellen des Mittelalters verwendet. Das mittelalterliche Eucharistiewunder von Friesach habe sich 1230 oder 38 ereignet. In den Händen eines Priesters sollen sich für alle sichtbar die Hostie in wahres Fleisch und der Wein in wahres Blut verwandelt haben.
Über die Arbeit von Ingrid Groß referierte Historiker Werner Drobesch von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Groß habe nicht naturwissenschaftliche Fragen gestellt, sondern erstmals die unerforschten Seiten des Genius Carl Auer von Welsbach beleuchtet - nämlich sein ökonomisches Agieren. Sie habe dafür nicht bearbeitete archivarische Quellen genutzt. "Groß hat eine Lücke in der österreichischen Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte gefüllt", so Drobesch.
Bei der Mitgliederversammlung wurde außerdem die Ehrenmedaille - "Alles für Kärnten - pro meritis" des Geschichtsvereines an Kurt Zechner verliehen. Christine Tropper hielt einen Vortrag zum Thema "Geheimprotestantismus in Kärnten". Direktorin Fräss-Ehrfeld konnte u. a. Dompropst Olaf Colerus-Geldern, Superintendent Manfred Sauer, den dritten Landtagspräsidenten Johann Gallo, Militärkommandant Brigadier Gunther Spath und seinen Vorgänger Generalmajor Gerd Ebner, Landesmuseumsdirektor Erich Wappis, Landsmannschaftsobmann Heimo Schinnerl, Altbürgermeister Leopold Guggenberger, Nikolaus Lanner vom Europahaus und Trude Graue von der Dante Alighieri Gesellschaft begrüßen.
Infos unter www.geschichtsverein-ktn.at
Foto: LPD/Kropf