Presseaussendung von: FGZ Kärnten – Kompetenzzentrum für Frauengesundheit
Wenn Belastungen zum Dauerzustand werden. Wenn man neben der Verantwortung für Familie und Beruf, ständigem Zeitdruck und vielfältigsten Aufgaben kaum Möglichkeiten hat, einmal abzuschalten und durchzuatmen. Dann hat man die „besten“ Voraussetzungen für das Burn-out-Syndrom. Das Frauengesundheitszentrum (FGZ) Kärnten bietet Aufklärung und Hilfe bei einem Info-Abend, speziell für Frauen.
Frauen kümmern sich neben Job, meist auch um Haushalt, Partner, Kinder und vielleicht auch noch pflegebedürftige Angehörige. Selbstverständlich sind sie dabei immer verständnisvoll, bescheiden und nett. Gleichzeitig sind sie erfolgreich, attraktiv und weiblich. Das Superweib, wie es im Bilderbuch oder besser gesagt Märchenbuch steht. Denn was die ExpertInnen des Frauengesundheitszentrum (FGZ) Kärnten in ihrer alltäglichen Arbeit mit Frauen erleben, hört sich anders an. „Frauen kommen immer häufiger wegen Erschöpfung, Schlafstörungen, Entmutigung, sozialem Rückzug oder Depression zu uns. Betroffen sind Frauen aus sozialen oder pädagogischen Berufen ebenso wie Führungskräfte und ganz viele berufstätige Mütter“, berichtet Regina Steinhauser. Geschäftsführerin vom FGZ Kärnten.
Der gegenwärtige Anstieg von Burn-out und anderen psychischen Erkrankungen ist für die Expertin - in einer Zeit in der immer mehr Menschen Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, vor sozialem Abstieg oder Krankheit haben - kein Zufall. Auch andere Fachgremien wie der österreichische Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) warnen bereits vor dem Zunehmen von Burn-out und den Folgen wie Langzeitkrankenständen, hohen Behandlungskosten oder einem Ansteigen von Suizidfällen.
„Psychische Erkrankungen sind mittlerweile bei Frauen schon der dritthäufigste Grund für Krankenstände, und die häufigste Ursache für eine Invaliditätspension. Die EU geht bereits heute davon aus, dass durch Burn-out jährliche Kosten in der Höhe von rund
20 Milliarden Euro entstehen“, zitiert Steinhauser die Veröffentlichungen des ÖBVP.
Für die Betroffenen selbst sollte Burn-out ein Hilfeschrei von Körper und Geist sein. Burn-out ist in deutliches Signal, dass die Leistungen, die oft jahrelang abverlangt wurden, von niemandem auf Dauer zu bewältigen sind. Jetzt geht es darum, rasch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und persönliche Kraftquellen wieder zu entdecken. „Nein sagen und sich nicht immer für alles verantwortlich zu fühlen, fällt insbesondere Frauen schwer“, berichtet die Psychologin und Psychotherapeutin Jasmin Ruprecht aus ihrer Praxis. In ihrem Vortrag wird sie deshalb nicht nur die Symptome und den Verlauf eines
Burn-out aufzeigen, sondern auch konkrete Wege aufzeigen, wie Frauen aus dieser Falle wieder heraus kommen können. Dabei geht sie ganz speziell auf die Lebensumstände von Frauen ein.
Der Infoabend findet am 15. April 2010, um 19.00 Uhr im FGZ Kärnten, in der Völkendorfer Straße 23, in Villach statt. Der Unkostenbeitrag beträgt EUR 5,50.
FGZ Kärnten – Kompetenzzentrum für Frauengesundheit
Seit 1999 ist die Einrichtung das Kärntner Kompetenzzentrum für frauenspezifische Gesundheitsförderung und Prävention. Orientierungshilfe, Wissensvermittlung und Frauengesundheit zum Thema zu machen, sind die wichtigsten Leistungen der Einrichtung. Neben Frauen und Mädchen, nutzen Fachkräfte, Gemeinden aber auch EntscheidungsträgerInnen das FGZ Kärnten als Informations- und Anlaufstelle. Die Mitarbeiterinnen gehen in Gemeinden, Schulen, Firmen und Institutionen, um Mädchen und Frauen den Zugang zu Gesundheitsinformationen zu erleichtern. Am Standort in Villach werden kostenlose und anonymen Beratungen, eine umfassende Bibliothek und ein Lehrmittelverleih angeboten. Die Ausarbeitung von Entscheidungsgrundlagen und Modellprojekten ist neben der fachlichen Unterstützung von MultiplikatorInnen eine weitere Kernaufgabe des einzigen Frauengesundheitszentrums im Bundesland Kärnten.
Foto: FGZ Kärnten