Presseaussendung von: AK Kärnten
Am 27. September, dem Equal Pay Day, endet heuer statistisch gesehen die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern in Österreich. Das was Frauen von diesem Tag an bis Jahresende noch verdienen werden, haben ihre männlichen Kollegen bereits am Konto. „Diese Ungerechtigkeit betrifft alle Frauen – strukturelle Unterschiede müssen ein für alle Mal beseitigt werden!“, betont AK-Präsident Günther GOACH.
"Es ist beschämend, dass erwerbstätige Frauen in Kärnten noch immer um mehr als ein Drittel weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen“, so GOACH und präzisiert: „Während Männer in Kärnten 2008 pro Jahr ein Medianeinkommen von 2.429 Euro hatten, waren es bei den Frauen nur 1.587 Euro für die selbe Arbeit“.
Die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern klafft hierzulande weit auseinander. 2008 verdienten weibliche Beschäftigte im Schnitt 34,7 Prozent oder 842 Euro monatlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Aber auch wenn man die Fraueneinkommen in Kärnten nur bezogen auf Vollzeitbeschäftigung betrachtet, liegen sie um 22,2 Prozent* unter denen der Männer.
AK gegen Lohnunterschiede
„Diese bodenlose Ungerechtigkeit darf trotz Wirtschaftskrise nicht länger verschoben werden. Maßnahmen betreffend der Berufswahl junger Frauen, über Arbeitszeiten, Beschäftigungsverhältnisse bis hin zu Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen müssen zur Gleichberechtigung getroffen werden“, so GOACH und erklärt: „Dazu braucht es auch Einkommenstransparenz und aktives Mitwirken der Betriebe.“
Bei ungleicher Bezahlung trotz gleichwertiger Arbeit können Betroffene auf Basis des Gleichbehandlungsgesetzes eine Entgeltdiskriminierung geltend machen. Das allein ist aber unzureichend. Zusätzlich braucht es laut ARBEITERKAMMER Maßnahmen auf gesellschaftlicher und betrieblicher Ebene.
Die AK fordert daher:
- Einkommenstransparenz und Maßnahmen gegen Lohnunterschiede in Betrieben.
- Koppelung der öffentlichen Auftragsvergabe an Gleichstellung, wie derzeit in Wien geplant.
- Verbreiterung der Frauen-Berufswahl und bessere Bewertung der vorwiegend von Frauen ausgeübten Tätigkeiten.
- Mehr Anreize für partnerschaftliche Aufteilung von Kinderbetreuung und Beseitigung von Barrieren einer Väterbeteiligung.
- Verbesserte Kinderbetreuung von Klein- bis zu Schulkindern.
„Nur wenn wir an all diesen Schrauben gleichzeitig drehen, wird der Equal Pay Day am 31. Dezember sein", so der AK-Präsident abschließend.
* Laut Lohnsteuerstatistik 2007