Presseaussendung von: Verein Kärntensport
Sexuelle Übergriffe – Dieses Thema sorgt spätestens seit der #metoo-Offensive in sozialen Netzwerken für viel Gesprächsstoff. Leider, und das belegen aktuelle Berichte, blieb der Sport davon nicht verschont.
Für Landessportdirektor Mag. Arno Arthofer ist das Thema zu sensibel, um nicht darüber zu sprechen bzw. Maßnahmen zu entwickeln, die sexuelle Übergriffe und Belästigungen vermeiden. „Es darf dabei kein Schwarz-Weiß-Denken geben. Ein realistischer Umgang mit diesem Thema ist der einzig richtige Weg“, mahnt Arthofer und erklärt: „Der Großteil der Kärntner Trainer und Sportfunktionäre ist sehr gut ausgebildet und für das Thema sensibilisiert. Es wäre fatal für das Miteinander im Sport, wenn es pauschale Vorverurteilungen, in welche Richtung auch immer, gäbe.“
Leitfaden in Arbeit
Das Land Kärnten arbeitet derzeit (Sportabteilung, Jugend- und Kinderanwaltschaft, Kinderschutzzentrum, Sportpsychologie, TrainerInnen, SportlerInnen) an einem Leitfaden. Dieser soll ein Instrument bzw. eine Hilfestellung sein, dass wenn Vorfälle passieren, Betroffene wissen, was zu tun ist und wohin sie sich wenden können. In dem Leitfaden werden zudem bewusstseinsbildende Maßnahmen für Funktionäre, Trainer, Athleten und Eltern angeführt sein. „Dieser Leitfaden wird analog zur Broschüre des Sportministeriums (Anm.: „Für Respekt und Sicherheit – Gegen sexualisierte Übergriffe im Sport“) angelegt“, so Arthofer, der im Leitfaden nicht nur sexuelle Übergriffe thematisiert haben will: „Mobbing und Rituale, vor allem in Mannschaftsportarten, sollen dabei ebenfalls eine Rolle spielen.“
Von Seiten der Kärnten Sportkoordination werden in Zusammenarbeit mit dem SSLK Module in der Sportpsychologie angeboten, die sich mit allen Themenbereichen beschäftigen und sensibilisieren sollen – Ein Projekt, das auf alle Schulen mit sportlichem Schwerpunkt ausbaufähig wäre.
Österreichweiter Vorreiter
Kärnten ist österreichweit Vorreiter mit dem sportpsychologischen Kompetenzzentrum. „Hier haben wir eine kompetente Anlaufstelle für Problemstellungen im Sport“, erklärt Arthofer. Mit dem Olympiazentrum Kärnten sind Vorträge zu diesem Thema geplant. Ebenso finden bereits jetzt regelmäßige Gespräche mit Trainern und Sportlern statt, die vom Sportpsychologen des Olympiazentrum Kärnten geführt und geleitet werden.
Foto: Thomas Hude