Presseaussendung von: Stadtwerke Klagenfurt AG
Der „Kärntner Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt Gruppe“ geht heuer an die Klagenfurterin Monika Grill. Die feierliche Übergabe der Auszeichnungen erfolgt am 1. Dezember im ORF-Theater.
„Ich freue mich riesig über diesen Preis! Er hat weit über Kärnten hinaus Bedeutung erlangt und öffnet bei Verlagen so manche Tür!“, freut sich die Klagenfurterin Monika Grill, die nach einer mehrstündigen Jurysitzung heuer den „Kärntner Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt Gruppe 2016“ erhält Jurymitglied Josef Winkler informierte die Autorin über ihren Sieg und erntete zunächst am Telefon ein lautes „Super - Unglaublich!“ Die Kärntner Autorin über ihr Verhältnis zum Schreiben: „Muss man verrückt sein, um Schriftstellerin zu werden? Nein! Nur ein bisserl ver-rückt, etwas abseits der üblichen Wege und Normen, damit die Sichtweise sich lohnt und man Interessantes zu berichten hat!“ In den letzten Jahren hatte sich Grill, 1956 in Klagenfurt geboren, allerdings vorwiegend mit Prosa beschäftigt. Aber Lyrik hätte, so die stolze Gewinnerin, für den Großteil ihres Lebens eine tragende Rolle gespielt. Grill, die jetzt in Klagenfurt-Viktring lebt, war von 1978 bis 2010 in den Vereinigten Staaten wohnhaft. Die Autorin: „Da ich über 30 Jahre in den USA gelebt habe, bin ich natürlich von der amerikanischen Poetry geprägt, in der das Erzählen Priorität hat. Meine Herausforderung besteht also in der Reduzierung des Textes auf eine hier übliche Form, ohne dabei meine eigene Perspektive einbüßen zu müssen.“ Grill, engagierte Gestalterin von Lesungen und Kunstveranstaltungen, bezeichnet sich selbst als direkt, humorvoll und spielerisch. Und sie hätte, wie sie betont, auch eine mystische Veranlagung und das Bedürfnis, Dinge beim Namen zu nennen. Grill experimentiert gerne mit Texten und sucht ständig nach neuen literarischen Formen. Sie erhielt den 2. Platz beim Literaturpreis der Klagenfurter Gruppe 2014 für „Das Tier in mir“ und veröffentlichte „Der kleine Bär – Geschichten aus dem Hier und Dort“ (Kurzgeschichten für erwachsene Leser), „Gebratenes und HOHOHO“ (Kurzgeschichte) und „Birds of Prey“ (Lyrik, Kentucky). Derzeit beschäftigt sich die Trägerin des „Kärntner Lyrikpreises der Stadtwerke Klagenfurt Gruppe“ mit einem zeitgenössischen, gesellschaftskritischen Roman mit Bezug auf den Wörthersee („Der Traum von See“) und Videoinstallationen einer Text/Kunst Performance im Rahmen eines vom Kärntner Kunstverein konzipierten Projektes.
Der „Kärntner Lyrikpreis der STW Klagenfurt Gruppe“ wird am 1. Dezember um 18 Uhr im Klagenfurter ORF-Theater an die Gewinnerin im Rahmen eines feierlichen Festaktes übergeben. Die Schriftstellerin erhält 4.000 Euro, eine Urkunde und eine Glas-Trophäe. Der zweite Platz geht an die in Wien lebende Ferlacherin Barbara Juch. Sie erhält 1.500 Euro. Juch (Jahrgang 1988) arbeitet als Künstlerin in Wien und Berlin. Sie studierte Englische Literatur an der Universität Wien und – im Rahmen eines Fulbright Stipendiums – Philosophie an der State University of New York. Zur Zeit macht sie ihren Masterabschluss. Juch arbeitet im Bereich Performance, Literatur und Film u. a. auch mit Mitgliedern des Künstlerkollektivs „futur II“ Berlin.
Über den dritten Platz (800 Euro) freut sich der in Wien lebende gebürtige Klagenfurter Mag. Wolfgang Oertl, Jahrgang 1962. Oertl studierte Elektrotechnik, Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte. Er unterrichtet an der Graphischen Bundeslehranstalt in Wien. Oertl beschäftigt sich intensiv mit Lyrik und arbeitet an einem Roman. Er erhielt 2014 den Feldkirchner Lyrikpreis. Mit Platz vier überrascht die Klagenfurterin Mag. Sonja Steger (500 Euro Preis der PosterService AG, PSG), engagierte Marketingleiterin der Kärntner Landesversicherung, Platz fünf (500 Euro der KEG) konnte die in Wien lebende Kärntner Übersetzerin Susanne Müller-Posch erringen. Sie leitet in der Bundeshauptstadt die Literaturwerkstatt für Kinder und Jugendliche. Rang 6 (300 Euro) geht an den slowenischen Dichter Vinzenz Gotthardt aus Klagenfurt. Weitere Anerkennungspreise: Arnulf Ploder, Walter Pobaschnig, Dr. Miriam Auer, Elke Laznia, Bianca Kos und Walter Pucher. Insgesamt weden über 12.000 Euro Preisgelder vergeben.
Die Jury zeichnet im Rahmen dieses Literaturfestes auch zwei renommierte Kärntner Schriftsteller für ihr Lebenswerk aus. Der Klagenfurter Autor Univ. Prof. Dr. Alois Brandstetter erhält den mit 3.000 Euro dotierten Preis des Landes Kärnten, der langjährige Präsident des Kärntner Schriftstellerverbandes Dr. Gerard Kanduth den Preis der Landeshauptstadt Klagenfurt in der Höhe von 1.500 Euro.
Auch heuer hatten sich wieder besonders kreative Zeilentänzer und geistreiche Poeten an dem ungewöhnlichen Bewerb der Zeilen und Verse beteiligt, diesmal 230 Autoren der deutschen oder slowenischen Sprache. STW-Unternehmenssprecher Dr. Harald Raffer: „Auch diesmal hätten wir wieder mehr Preise vergeben können! Es gab erneut zahlreiche tolle Werke, großartige Gedichte und besonders gelungene Sprachkombinationen!“
Die unabhängige Jury, die die Werke anonym bewertet: Vorsitzender Dr. Günter Schmidauer, Dr. h. c. Josef Winkler, Mag. Katharina Herzmansky, Ilse Gerhardt,
Mag Dr. Richard Götz und Dr. Harald Raffer (ohne Stimmrecht).
Die Bevölkerung ist am 1. Dezember (18 Uhr) zur feierlichen Preisverleihung des 9. Kärntner Lyrikpreises in das Klagenfurter ORF-Theater herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei. Preisträger lesen aus ihren Werken, für Musik und Kulinarik ist gesorgt.
Foto: Hannes Pacheiner/KK