Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler bei Buchpräsentation und Podiumsdiskussion zu Nachwuchssport
"Mein Kind im Sport - Alles, was Eltern wissen müssen" lautet der Titel eines brandneuen Buches, das gestern Montag, am Abend in der Klagenfurter Schleppe Eventhalle präsentiert wurde. Beiträge und Tipps von Experten sowie Interviews mit prominenten Sportlern geben auf 288 Seiten einen Einblick in die Welt des Nachwuchssports. Herausgeber sind der Betriebswirt, Universitätslektor und frühere Eishockeyprofi Marc Brabant, KAC-Crack Christoph Brandner und Universitätsprofessorin Sabine Urnik. Im Anschluss an die Präsentation fand eine interessant besetzte Podiumsdiskussion statt, an der auch Sportreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler teilnahm.
Dörfler meinte, dass Sport Lebensschule sei. Man lerne u. a. Teamgeist, Fairness, Verzicht und Zeitmanagement. Es sei wichtig, dass Eltern keinen falschen Ehrgeiz entwickeln und ihren Kindern keine Traumschlösser bauen. Sport solle vielmehr einen lebenslangen Lebensqualitätsgewinn bringen. Der Landeshauptmann betonte auch, dass eine gute Ausbildung neben dem Hochleistungssport ungemein wichtig sei. Eltern sollten ihre Sportleidenschaft weitergeben, aber vermeiden, Talente zu verheizen. "Viele Sportler sind einfach passiert", meinte Dörfler in Bezug auf Erfolge durch zufällig erkanntes Talent. "Mein Kind im Sport" sei eine gute Informationsquelle und ein Muss für Sportmütter und Sportväter. Dörfler überlegt, interessierten Eltern das Buch auch über das Sportreferat zukommen zu lassen.
Skistar Alexandra Meissnitzer erzählte, dass sie von klein auf den Traum gehabt habe, Skirennläuferin zu werden. Dieses Ziel habe sie vehement verfolgt. Neben dem Sport habe sie aber auch die Polizeischule besucht, was ihr zusätzlich Sicherheit und Selbstvertrauen gegeben habe: "Man fragt sich schon, was ist, wenn man einmal wegen einer Verletzung ausfällt." Kinder kann man, wie Meissnitzer meinte, nicht zum Erfolg "hinpushen", man solle sie jedoch fördern: "Es passiert von innen heraus. Dann ist man bereit, einfach mehr zu geben."
Die frühere Skirennläuferin Roswitha Stadlober ist ÖSV-Vizepräsidentin und Geschäftsführerin des Vereins "Karriere Danach" (KADA), der Sportler nach dem Karriereende unterstützt. Auch sie verwies auf die Wichtigkeit einer guten Ausbildung für Sportler. Sie ging auf die skisportlichen Schulen ein, die Grundstein des Erfolges österreichischer Rennläufer seien. Wichtig wäre es jedoch, in diesem Bereich auch technische Schulen zu installieren.
Unfallchirurg Günther Bachler, Teamarzt beim KAC und Eishockeynationalteam, sagte, dass es für den Sport eigentlich kein ideales Einstiegsalter gebe. Eltern sollten aber von ihren Kindern nicht zuviel fordern, ihnen mehrere Sportarten ermöglichen, die motorischen Fähigkeiten der Kleinen fördern, ihnen Freiheit geben und Spaß am Sport zulassen.
Buch-Herausgeber Brabant sagte, dass es zwei Arten von Sporteltern gebe: Die einen seien bei den Erfolgen ihrer Kinder immer dabei, würden sie positiv motivieren und auch trösten. "Bei den Eltern, die Druck ausüben, fehlt den Kindern aber das Funkeln in den Augen", sagte Brabant. Eltern würden eine hohe Verantwortung tragen, müssten loslassen können und sollten nicht ungeduldig sein: "Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht."
Brandner erzählte, dass er mit fünf Jahren zum ersten Mal Eisschuhe an hatte. "Zuerst hat es mir keinen Spaß gemacht, aber dann kam es ins Rollen." Eishockeylegende Werner Kerth sei sein Nachbar und Vorbild gewesen. "Und ich habe bis heute Spaß am Eishockey", so der KAC-Kapitän.
"Mein Kind im Sport" beschäftigt sich unter anderem mit den Themen Sport und Ausbildung, Vermeidung von Sportverletzungen, der richtigen Ernährung, Behindertensport und Sponsoring. Die Idee dazu hatten Brandner und Brabant im Zuge ihrer jährlichen "Hockey Academy" für Kinder (www.hockey-academy.at). Dabei haben die Eltern viele Fragen gestellt, erklärte Brandner: "Wir haben kein Buch gefunden, das die Antworten auf alle Fragen vereint, also haben wir selber eines geschrieben." Brabant sagte, dass das Buch nicht belehren solle, sondern ein Nachschlagewerk für Eltern, Betreuer und die Kinder selbst sei. Wir wollen vermitteln, dass Sport vor allem Spaß machen soll. Wie Urnik ergänzte, sind die Expertenbeiträge in verständlicher Sprache verfasst. Erschienen ist das Buch im Linde Verlag, es ist im Buchhandel um 19,90 Euro erhältlich.
Moderiert wurde die gut besuchte Buchpräsentation und Podiumsdiskussion von Sportmoderator Tono Hönigmann. Anwesend waren auch Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider, Sportstadtrat Jürgen Pfeiler, Landessportdirektor Reinhard Tellian und Sportkoordinator Raimund Berger von "Kärnten Sport".
Foto: LPD/Raunig