Presseaussendung von:LRin Beate Prettner
LRin Prettner: Seminar-Serie stellt Herausforderungen der Zukunft in den Mittelpunkt – Ergebnisse des LIFE Projektes „Lebensader Obere Drau“ präsentiert
Heute, Mittwoch, stand St. Paul im Lavanttal ganz im Zeichen des Naturnahen Wasserbaus, als Kärntens Wasserwirtschaftsreferentin LRin Beate Prettner den Startschuss für ein hochkarätig besetztes Seminar gab und gleichzeitig die LIFE Broschüre „Lebensader Obere Drau“ präsentieren konnte. Zusätzlich wurden bei der Veranstaltung auch Besucherlenkungskarten zur Verfügung gestellt, die wertvolle Tipps für ein funktionierendes Miteinander im Europaschutzgebiet Obere Drau bereit halten.
„Bei den Herausforderungen der Zukunft können wir wesentlich von den Erfahrungsschätzen aus der Vergangenheit profitieren, wenn es darum geht Hochwasserschutzprojekte und andere bauliche Maßnahmen an unseren Gewässern im Einklang mit der Natur umzusetzen“, erklärte Prettner. Unter naturnahem Wasserbau seien aber nicht nur die Verbauungstypen zu verstehen, vielmehr sei auch die „Verbauungsphilosophie“ gemeint, die ein Gewässer als Gesamtheit mit all seinen Funktionen sieht, so die Wasserwirtschaftsreferentin, die die schutzwasserwirtschaftlichen Ziele untrennbar mit den ökologischen Anforderungen verknüpft sieht.
Die Rahmenbedingungen für den Naturnahen Wasserbau haben sich in den letzten Jahren massiv geändert: Einerseits fördert die Umsetzung des nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans eine weitere Ökologisierung der Gewässer, andererseits haben sich hydrologische Kennwerte erhöht, das Raumangebot im Gewässerumland weiter eingeschränkt und die personellen Ressourcen zur Instandhaltung reduziert. „Es ist an der Zeit, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Der Naturnahe Wasserbau ist eine Erfolgsgeschichte für die heimischen Gewässer und in der ÖWAV-Seminar-Serie zu diesem Thema werden die Erfahrungen aus den letzten 20 Jahren zusammengefasst und anhand von Praxisbeispielen sollen innovative Lösungen im Flussbau, bei der Finanzierung durch Kooperationen, an Wildbächen und bei der Kraftwerksnutzung präsentiert werden“, so Prettner.
Erstmals wurden auch die Maßnahmen und Ergebnisse des LIFE Projektes „Lebensader Obere Drau“ in einer handlichen Broschüre zusammengefasst und der Bevölkerung zugänglich gemacht. „Die Broschüre gibt einen Überblick über eine der größten Natur-Rückholaktionen Kärntens, die mit Unterstützung der EU, des Lebensministeriums und des Landes Kärnten durchgeführt werden konnte und Ende letzten Jahres offiziell abschlossen werden konnte“, so Prettner. So wurden etwa 15 km Flusslauf revitalisiert, 100 Augewässer geschaffen, 100 ha Auwälder gesichert, 50 ha neuer Flusslebensraum geschaffen, eine Rad- und Flusswanderkarte erstellt, die die Ergebnisse des Projektes zeigt und Besuchern die Möglichkeit gibt, sich vor Ort über die Maßnahmen zu überzeugen und auch eine Wanderausstellung für Schulen wurde ins Leben gerufen. „Nicht zuletzt möchte ich noch darauf hinweisen, dass der überwiegende Teil der baulichen und planerischen Maßnahmen durch einheimische Firmen umgesetzt wurde, und somit das Projekt auch einen Impuls für die regionale Wirtschaft gesetzt hat. Nicht zu vergessen die nachhaltige Wirkung der neu geschaffenen Erholungsplätze und Naturräume für die touristische Entwicklung der Outdoor-Arena Oberes Drautal“, so Prettner.
Als Ergänzung zur Broschüre wurde auch eine „Besucherlenkungskarte“ erstellt, die Rad- und Flusswanderer zu den interessantesten Plätzen an der oberen Drau geleitet. Wesentlicher Kernpunkt der Karte sind aber auch Tipps und Regeln über das richtige Verhalten in einem Natura2000 Gebiet.
Foto: Büro LRin Prettner