Presseaussendung von: AK Kärnten
Eine gemeinsame Kraftanstrengung von Arbeitgebern, Arbeitsmarktservice und Sozialpartnern zur Verbesserung der Lage älterer Arbeitnehmer fordert AK-Präsident Günther GOACH. „In Kärnten ist jeder vierte Arbeitslose derzeit älter als 50. Wir brauchen daher dringend Veränderungen in den Betrieben und in den Köpfen, damit auch diese Altersgruppe faire Chancen am Arbeitsmarkt hat!“, betont der AK-Präsident.
Während es am Arbeitsmarkt generell bergauf geht, hat die Zahl älterer Arbeitsloser in Kärnten gegenüber dem April des Vorjahres um 2,1 Prozent zugenommen. Von den derzeit 19.493 Arbeitslosen in Kärnten sind 4.547 älter als 50 Jahre. Damit ist jeder vierte ein älterer Arbeitloser. Eine Entspannung zeichnet sich nicht ab. Vergleicht man die aktuelle Zahl älterer Beschäftigungsloser mit der im April 2008, dem Jahr vor Beginn der Krise, dann gab es in Kärnten einen Zuwachs von über 35 Prozent bei den Arbeitslosen über 50.
„Während die Generation 50plus auf der einen Seite von Werbung und Wirtschaft als so genannte Best Ager heftig umworben werden, gilt ein Fünfzigjähriger andererseits auf dem Arbeitsmarkt als chancenlos. Das ist ein Widerspruch, den eine Gesellschaft so auf Dauer nicht hinnehmen darf“, betont GOACH und fordert ein rigoroses Umdenken: „Wir brauchen mehr altersgerechte Arbeitsplätze, mehr Gesundheitsvorsorge in den Betrieben und mehr Wertschätzung für ältere Mitarbeiter insgesamt“. Denn bis 2015 werde es laut Prognosen in Österreich über eine Million Erwerbstätige geben, die älter als 50 Jahre sind.
„Betriebe müssen sich rechtzeitig auf diese Entwicklung einstellen, Gesundheitsvorsorge und altersgerechte Arbeitsplätze ausbauen und die Benachteiligungen Älterer bei der beruflichen Aus- und Weiterbildung beseitigen“, verlangt der AK-Präsident. Das Arbeitsmarktservice wiederum müsse mit ausreichend Geld ausgestattet werden, um Arbeitssuchenden mit gesundheitlichen Problemen neue Jobchancen zu eröffnen. Das alles müsse rasch umgesetzt werden, um die Arbeitswelt auf die steigende Zahl von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern über 50 Jahre vorzubereiten.