Presseaussendung von: LR Martinz
LR Martinz: 9. Mai ist Europatag - Dialogkonferenz mit BP Heinz Fischer steht im Zeichen gelebter Mehrsprachigkeit
Klagenfurt (LPD). "Kärnten steht am Europatag im Zeichen seiner gelebten Mehrsprachigkeit. Sicher ist nicht alles an der EU perfekt, auf die vielen Vorteile unserer Mitgliedschaft können wir aber heute nicht mehr verzichten", erklärt EU-Landesrat Josef Martinz zum bevorstehenden Europatag am 9. Mai. Mehrsprachigkeit berge eine großartige Chance für das politische, gesellschaftliche, geistige und kulturelle Leben - insbesondere für die Jugend, die ihren Lebensweg im vereinten Europa beschreite. Anlässlich des Europatages findet in Globasnitz eine Dialogkonferenz unter dem Motto "Mehrsprachigkeit als Wettbewerbsvorteil" statt. Teilnehmen wird auch Bundespräsident Heinz Fischer. Wie gelebt die Mehrsprachigkeit wird und welche Vorteile mehrere Sprachen bringen, zeigt das EU-Projekt dreisprachiger Kindergarten und Volksschule in Nötsch.
Die Grenznähe des unteren Gailtales haben die Eltern und Lehrer in der Gemeinde Nötsch zum Nutzen ihrer Kinder gemacht: Bereits seit 2006 besuchen dort Dank der Initiative von Christine Siegl-Kaiser Kinder den dreisprachigen Kindergarten und seit dem Vorjahr auch die dreisprachige Volksschule. "Dieses EU-Projekt verschafft unseren Kindern einen ungeheuren Vorteil für ihren weiteren Lebensweg: Sprachkenntnisse, kulturelles Know-how und einen Vorsprung am Arbeitsmarkt. Von klein auf gehören fremden Sprachen und anderen Kulturen zu ihrem Alltag - so verlieren sie einfach die Scheue davor", erklärt Martinz.
Die Lehrerinnen aus Österreich, Slowenien und Italien gehen jeweils in einem anderen der drei Länder zur Arbeit und bringen den Kindergarten- und Volksschulkindern im Spiel unsere Nachbarsprachen bei. Ein weiterer großer Gewinn für die Kleinen sind die frühzeitigen Erfahrungen im kulturellen Austausch. "Zugleich wird diese besondere Sprach-Qualifikation unserer Kinder später auch wesentlich zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Region im Dreiländereck beitragen, den Arbeitsmarkt stärken sowie Grundlagen für die erfolgreiche, grenzüberschreitende Zusammenarbeit schaffen", so Martinz.
Die Kinder lernen leicht und spielerisch unsere Nachbarsprachen Italienisch und Slowenisch im Unterricht der Pädagoginnen aus Tarvisio und Kranjska Gora. Spannend ist, dass mittlerweile auch die Eltern nach der gleichen Methode und mit denselben Lehrerinnen Slowenisch und Italienisch lernen. "Ziel ist es, unseren Kindern diese Dreisprachigkeit vom Kindergarten bis hin zur Matura zu ermöglichen", so Martinz. Daran wird bereits gemeinsam mit der neuen Mittelschule in Nötsch und dem BG/BRG St. Martin gearbeitet.
Foto: Fritzpress