Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
In Regionen mit großem Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund macht Zusatzförderung Sinn - In Kärnten kein Bedarf
Klagenfurt (LPD). Für Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler ist der Vorschlag von Staatssekretär Sebastian Kurz, für Kinder mit Migrationshintergrund ein zweites Gratis-Kindergartenjahr einzuführen, grundsätzlich positiv.
"Ein zweites Vorbereitungsjahr im Kindergarten für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache wäre sicherlich begrüßenswert. Dies ist eine Form, ihnen ein zusätzliches Sprachangebot anzubieten. Es kann aber nicht sein, dass die dafür entstehenden Kosten von den Ländern übernommen werden. Dafür muss dann schon der Bund den finanziellen Aufwand zur Gänze tragen", stellt Dörfler klar.
"Wenn Kurz einen derartigen Vorschlag macht, gehe ich sehr wohl davon aus, dass er sich auch über die Finanzierung Gedanken gemacht hat", so Dörfler. Die sprachliche Integration von Kindern im vorschulischen Alter sei jedoch ein Problem, das in erster Linie die Bundeshauptstadt Wien betrifft. "Wie aktuelle Zahlen bestätigen, sind in Kärnten 10,7 Prozent der Kinder, die einen Kindergarten besuchen, nichtdeutscher Muttersprache. In Wien sind es hingegen 46 Prozent. Im Fall der Bundeshauptstadt, mit knapp 50 Prozent Migrationshintergrund, glaube ich schon, dass sich mangelnde sprachliche Integration negativ auf den Entwicklungsfortschritt von Kindern auswirken kann", erklärt Dörfler.
In Kärnten und in den meisten Bundesländern ist die Dimension nicht so groß wie in Wien. Dennoch setzt das Land Kärnten bereits im Kindergartenalter auf entsprechende Sprachförderung für Kinder. So gibt es in unserem Bundesland zusätzliche 22 Sprachpädagogen, die je nach Bedarf in den heimischen Kindergärten, Kinder den richtigen Umgang mit Sprache näher bringen. Für Kindergartenreferent Dörfler steht die Sinnhaftigkeit der Förderung in diesem Bereich außer Zweifel.
Es dürfe aber nicht außer Acht gelassen werden, dass auch die Eltern ihrer Verantwortung zur Sprachförderung ihrer Kinder nachkommen müssen. "Es kann und darf nicht Ziel der Sprachförderung im Kindergartenbereich sein, Eltern aus ihrer Verantwortung zu nehmen, so dass diese glauben, jegliche Verantwortung auf die öffentliche Hand auszulagern", betont Dörfler.
Foto: LPD