Presseaussendung von: Stadtpresse Klagenfurt
Der Bund hat 2015 die neue Voranschlags- und Rechnungsabschluss-verordnung für Länder und Gemeinden beschlossen. Klagenfurt war nun eine von drei Testgemeinden für die erstmalige Umsetzung der Verordnung. Die Erfahrungen wurden nun präsentiert.
Die Verordnung sieht vor, dass 2020 alle österreichischen Städte und Gemeinden ihr Rechnungswesen umstellen müssen. Wurde bisher vereinfacht gesagt nur eine Einnahmen-/Ausgabenrechnung gemacht, so muss künftig auch das Vermögen bewertet und im Budget berücksichtigt werden. Zum Vermögen der Stadt Klagenfurt gehören u. a. alle Straßen, alle städtischen Gebäude oder alle Beteiligungen der Stadt. Die beiden weiteren Komponenten des neuen Rechnungswesens sind noch die Ergebnis- und die Finanzierungsrechnung.
Neben Trofaiach und Grafenwörth wurde Klagenfurt als größte Gemeinde als Testkandidat für die neue VRV auserwählt. „Ich bin stolz, dass Klagenfurt auserwählt wurde und die Erkenntnisse, die hier gewonnen wurden, in eine Novelle zur VRV eingebunden werden“, so Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz, die das Projekt bzw. den Musterrechnungsabschluss gemeinsam mit Gemeindebund-Präsident Bürgermeister Peter Stauber, Mag. Maria Bogensberger (Quantum Klagenfurt) und der zuständigen Beamtenschaft des Magistrates präsentierte. „Was in Klagenfurt erarbeitet wurde soll helfen, künftige Hindernisse in der neuen Verordnung auszuräumen“, so die Bürgermeisterin.
„Die Erfahrungen, die in Klagenfurt gemacht wurden, sind für alle Kärntner Gemeinden enorm wichtig“, hob Peter Stauber hervor. Der Gemeindebundpräsident sieht die größten Schwierigkeiten für kleine Gemeinden vor allem in der Vermögensbewertung. „Wir werden jetzt aber sehen, wie sich die jetzt hier gewonnen Erkenntnisse auf kleine Gemeinden umlegen lassen“, sagte Stauber, der in der Umstellung des Rechnungswesens auch eine große finanzielle Belastung für die Gemeinden sieht. Österreichweit schätzt Stauber die Kosten auf rund 300 Millionen Euro.
Fachlich begleitet wurde der Musterrechnungsabschluss in Klagenfurt vom Beratungsinstitut „Quantum“. „Wir haben bei diesem Pilotprojekt bereits 60 Änderungsvorschläge erarbeitet, die in einer Novelle zur VRV Platz greifen werden“, sagte Mag. Bogensberger. Damit will man auch einheitliche Vorlagen für EDV-Anbieter schaffen, um spätere Anforderungsanpassungen zu vermeiden und damit Kosten zu sparen. Bis zur verpflichtenden Umstellung 2020 wird in Klagenfurt in Kooperation mit „Quantum“ die Drei-Komponenten-Rechnung parallel geführt.
Vom Magistrat Klagenfurt maßgeblich in das Projekt integriert waren DI Peter Sebastian (Leiter Abt. Finanzen) und Mag. Klaus Thuller (Leiter Abt. Rechnungswesen). Bei der Stadt gibt es dazu eine eigene Arbeitsgruppe.
Foto: StadtPresse/Burgstaller