Presseaussendung von: LHStv. Kaiser
LHStv. Peter Kaiser zog Bilanz und forderte Verbot des „Kleinen Glücksspiels“
Ein Jahr nach Eröffnung der „Spielsuchtambulanz de La Tour“ in Villach zog heute Gesundheitsreferent LHStv. Peter Kaiser gemeinsam mit der Bettina Quantschnig (psychologische Leiterin) und Herwig Scholz (ärztlicher Leiter) eine erste Bilanz.
Demnach hat es in den vergangenen zwölf Monaten rund 1900 Patientenkontakte gegeben, darunter Beratungsgespräche für Betroffene und Angehörige ebenso wie Einzel- und Gruppentherapien bis hin zur Vermittlung in stationäre Therapieeinrichtungen. 55 Patientinnen und Patienten werden überhaupt laufend betreut.
Kaiser dankte dem Team unter der ärztlichen Leitung von Primarius Herwig Scholz für ihr großes Engagement und forderte einmal mehr ein Verbot des so genannten „Kleinen Glücksspiels“, welches nachweislich für die dramatische Zunahme von Spielsüchtigen in den letzten Jahren verantwortlich sei.
„Die aus dem Kleinen Glücksspiel erzielten Steuereinnahmen sind nicht nur durch das Leid direkt Betroffener und dem, das sie bei ihren Familien auslösen, moralisch und ethisch unverantwortlich. Gerade in Zeiten, in denen die Politik das Wort Sparen so oft in den Mund nimmt, entstehen durch diese Steuereinnahmen in Wahrheit letztlich viel höhere Kosten durch Behandlung, sozialen Abstieg, Jobverlust und Beschaffungskriminalität“, so Kaiser. Und weiter: „Würde die Politik intelligent sparen wollen, müsste man das Kleine Glücksspiel verbieten!“
An die 5000 Kärntnerinnen und Kärntner gelten derzeit als spielsüchtig, die Dunkelziffer liegt laut Experten sogar zwischen 10 und 15.000.
Das Angebot der Spielsuchtambulanz de La Tour richtet sich nicht nur an Spielsüchtige, sondern auch an Internet- und Computersüchtige, Kaufsüchtige und an Menschen mit anderen Formen von Verhaltenssüchten. Die Betreuung geschieht für die Betroffenen kostenlos und vertraulich.
Finanziert wird die Spielsuchtambulanz vom Gesundheitsreferat des Landes Kärnten, geführt wird sie von der Diakonie Kärnten mit Rektor Hubert Stotter.
Foto: Büro LHStv. Peter Kaiser