Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Für die Grünen Kärnten sind die Äußerungen von Noch-Landesrat Martinz inhaltlich untragbar
Frank Frey, Landesparteisekretär der Grünen, ist angesichts der jüngsten verbalen Entgleisungen von Noch-Landesrat Martinz fassungslos: „Seit vielen Jahren werden erhebliche Ressourcen und finanzielle Mittel in die Ansiedelung einiger Tierarten investiert. Jetzt gibt es endlich erste Erfolge. Wir sollten uns darüber freuen, dass unsere Natur wieder einen Schritt zu einem gesunden Gleichgewicht gemacht hat. Es ist enttäuschend, wenn ein Landesrat jetzt feststellt, dass wir Wolf und Bär nicht brauchen. Vielleicht brauchen wir dann bald auch andere Tiere nicht und vielleicht braucht Herr Martinz bald auch keine intakte Natur mehr? Wir sehen hier eine Umweltignoranz, die ich eigentlich schon für überwunden glaubte. Herr Martinz scheint auch die geltenden Gesetze nicht zu kennen, sonst wüsste er, dass Wolf, Bär und Luchs strengstens geschützt sind und dass seine Aussagen fast schon eine Aufforderung zur Wilderei sind.“
Die von LR Martinz vorgebrachten Argumente kann Frank Frey nicht nachvollziehen: „Die Schäden für die Landwirte werden abgegolten, die ins Spiel gebrachten Zahlen sind laut dem Wildbiologen des Landes unhaltbar und es gäbe viele Schutzmaßnahmen für die Schafe. Als Tourismus-Landesrat sollte sich Martinz auch überlegen, welch tolle Werbung es für ein Land ist, das hauptsächlich wegen seiner herrlichen Natur besucht wird, wenn vom Aussterben bedrohte Wildtiere von einem Wilderei-Landesrat abgeknallt werden.“
Es gibt laut Frank Frey nur eine Erklärung für die absurde Abschussforderung des ÖVP-Landesrates: „Offensichtlich versucht Martinz von anderen Dingen abzulenken. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn, Kärnten hat die mit Abstand schlechteste Tourismusentwicklung von allen Bundesländern und in der Landesregierung ist Martinz ein Steigbügelhalter der FPÖ. Außerdem fallen weder Artenschutz noch Jagd in die Zuständigkeit von Martinz, in dessen eigenen Ressorts es genug Probleme gäbe. Für mich ist der ohnehin angeschlagene Noch-Landesrat nach dieser Entgleisung endgültig rücktrittsreif. Selbst im Fasching gibt es eine Grenze für Geschmacklosigkeit und Lächerlichkeit.“
Foto: Mein Klagenfurt/Sonya Konitsch