Presseaussendung von: GRin Sandra Wassermann
Grüne Frauenstadträtin Wulz mit massiver Kritik konfrontiert
Klagenfurt – Schwerer Schlag gegen das Klagenfurter Frauenhaus: Für das Jahr 2011 wurden die Zuschüsse der Stadt um satte 70 Prozent gestrichen. Da das Frauenhaus jetzt nur noch 10.000 anstatt der bisherigen 32.000 Euro erhält, wird der Verlust von Arbeitsplätzen und damit eine deutliche Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit dieser sozialen Einrichtung befürchtet. Die drastische Kürzung der Zuschüsse wurde von Grünen-Stadträtin Andrea Wulz verfügt.
„Ich bin bestürzt über dieses Vorgehen“, schlug am Dienstag die freiheitliche Gemeinderätin und das Vorstandsmitglied des Frauenhauses, Sandra Wassermann, Alarm. Aufgrund der Einsparungsmaßnahmen im Klagenfurter Magistrat müssten zwar alle Stadtsenatsmitglieder in ihren Budgets zehn Prozent einsparen, der jeweilige Bereich bleibe aber den einzelnen Referenten überlassen. Wassermann: „Stadträtin Wulz sollte vom Bürgermeister besser ein anderes Referat zugewiesen bekommen, denn welche Frauenreferentin kürzt ihr eigenes Frauenhaus um 70 Prozent?“
Die FPK-Gemeinderätin erinnert daran, dass Wulz selbst jahrelang dem Vorstand im Frauenhaus angehört habe: „Sie hat damals anscheinend nur Wein gepredigt und trinkt jetzt nur noch Wasser.“ Es stelle sich laut Wassermann die Frage, „welche moralische Einstellung diese Frauenreferentin gegenüber Frauen hat.“ Frauen, die unter schweren psychischen und körperlichen Angriffen im Frauenhaus Schutz suchen müssten, seien auf diese Hilfe angewiesen. „Diese Kürzung lässt nachvollziehen, wie Frau Wulz zu dieser wichtigen sozialen Einrichtung steht.“
Wassermann: „Mir ist kein Verein bekannt, welchem in einem Schlag 70 Prozent der Subvention gekürzt wurde. Dieser Eklat der Frauenreferentin ist einmalig. Wo ist der inhaltliche Ansatz, der diese Kürzung begründet?“ Sie forderte Wulz auf, „besser nicht etliche Veranstaltungen zu fördern, wo sie sich ihre eigene Bühnen finanziert, sondern den Frauen eine Unterstützung zu leisten, welche jene nachweislich dringend benötigen.“ Und Wassermann weiter: „Vor kurzem haben wir gemeinsam den Gewaltschutzpreis vergeben, einige Tage später wird dem Frauenhaus die Förderung derart dramatisch zusammengestrichen.“
Derzeit leben neun Frauen und zwölf Kinder im Klagenfurter Frauenhaus. Jedes Jahr suchen durchschnittlich 75 betroffene Frauen mit ihren Kindern Hilfe bei den dortigen Mitarbeiterinnen. Wassermann: „Das Frauenhaus Klagenfurt ist die einzige Gewaltschutzeinrichtung für Frauen mit Wohnmöglichkeit. Diese Schutzeinrichtung mit psychosozialer Betreuung ist unerlässlich für unsere Gesellschaft und die Bürgerinnen in der Landeshauptstadt und darüber hinaus.“
Die freiheitliche Gemeinderätin hofft jetzt, dass ein Gespräch zwischen dem Vorstand des Frauenhauses und der Frauenreferentin Letztere zur Rücknahme der Kürzung bewegt. Ein Blick in den Jahresbericht des Frauenhauses genüge, um zu sehen, dass der Aufwand stetig steige und es immer komplexere Fälle gebe. Wassermann: „Es müssen ein Arbeitsplatz, eine Wohnung und der Zugang zu weiterer Psychotherapie gefunden werden. All diese Dinge haben sich erschwert und somit dauert es länger, bis die Frauen wieder in die Gesellschaft integriert sind. Noch nicht gesprochen von den Kindern.“
Als positiv bewertet Wassermann hingegen den Umstand, dass der große Wert des Frauenhauses für die Gesellschaft seitens des Landes Kärnten sehr wohl erkannt worden sei. Die Landesförderungen seien nämlich gleich hoch geblieben.
Foto: kk