LH Kaiser, Gemeindebund-Präs. Stauber, Experte Töscher: Schutz des Kärntner Trinkwassers für Generationen sichern und deswegen in Verfassungsrang erheben sowie Wasser-Charta erstellen.
"Kärnten zum Land mit der höchsten Lebensqualität zu machen ist ein ambitioniertes Anliegen und umfasst eine breite Palette an Maßnahmen und Aufgabengebieten: Neben dem Schutz und der Sicherheit der eigenen Bevölkerung zählen dazu die Unterstützung ehrenamtlichen Engagements in allen Bereichen, eine klares Bekenntnis zur Förderung des Nachwuchs-, Breiten- und Spitzensports oder ein verstärktes Augenmerk auf den flächendeckenden Ausbau der Infrastruktur in Kärnten“, erläutert Landeshauptmann Peter Kaiser im Rahmen der vierten Pressekonferenz, in denen die SPÖ Kärnten ihr Wahlprogramm präsentierte.
Eine besondere Bedeutung in diesem Maßnahmenpaket kommt der langfristigen Sicherung des Kärntner Trinkwassers zu. „Das Trinkwasser ist das weiße Gold des dritten Jahrtausends und – auch global gesehen – das wichtigste aller Lebensmittel.“
In der nächsten Legislaturperiode soll darum eine Kärntner Wassercharta erarbeitet werden, die einen verantwortungsvollen Umgang mit dieser wertvollen Ressource langfristig sicherstellt: „Wasser ist öffentliches Gut und muss öffentliches Gut bleiben. Der Anspruch aller Kärntnerinnen und Kärntner auf dessen Nutzung soll mit der Kärntner Wassercharta in den Verfassungsrang erhoben und so mit dem größtmöglichen Schutz abgesichert werden. Nur wenn wir mit Mut und Weitsicht handeln und allen Privatisierungsbestrebungen geschlossen entgegentreten, können wir das Kärntner Wasser für künftige Generationen absichern. Damit auch in einhundert Jahren nichts anderes als Kärntner Trinkwasser in bester Qualität aus dem Wasserhahn kommt.“
Als weitere Schritte nannte Kaiser bestmögliche Unterstützungsleistungen für die – zu einem großen Teil ehrenamtlich arbeitenden – rund 600 Wasserversorger in Kärnten und den Ausbau von Verbundlösungen: „Wir müssen den Wasserreichtum Kärntens noch effizienter nutzen – durch Wasserschienen und den Zusammenschluss von Versorgungssystemen kann regionaler Wasserknappheit besser vorgebeugt werden. Kärnten ist durch seine einzigarte Umwelt in höchstem Maße privilegiert. Diesen Trumpf müssen wir voll ausspielen.“
Peter Stauber, Präsident des Kärntner Gemeindebundes: „Wir können stolz darauf sein, in einem Land mit so hoher Lebensqualität daheim zu sein. Hier sind die Gemeinden besonders gefordert, die passende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, schließlich sind wir am Nähesten dran an den Wünschen und Bedürfnissen unserer GemeindebürgerInnen.“ Gemeinsam mit dem Land werde dann nach entsprechenden Lösungen gesucht. Die wichtigsten Themen im Bereich Infrastruktur sind laut Stauber die Erhaltung und Sanierung der vielen Kilometer an Gemeindestraßen, sowie die Gewährleistung von Services in Sachen Wasser, Kanal und Müllabfuhr: „Hier stehen wir durch die Abwanderung vor der Herausforderung, dass immer weniger Bürger diese Services finanzieren müssen. Aus diesem Grund sind wir auch dankbar dafür, dass Landeshauptmann Peter Kaiser ein offenes Ohr für die Gemeinden hat und die Wünsche des Gemeindebundes so positiv aufnimmt“.
Im Bereich Wasser ergeben sich laut Stauber zwei Problemfelder: „Es gibt Gemeinden, die Probleme mit der Wasserversorgung haben, weil sie zu wenig Trinkwasser vor Ort haben. Hier gilt es funktionierende Versorgungslinien zu bauen.“ Daher sei die Errichtung einer kärntenweiten Wasserschiene definitiv unterstützenswert. Das zweite Problemfeld laut dem Gemeindebund-Präsidenten ist die Erhaltung der Leitungen, die größtenteils zwischen 40 und 70 Jahren alt sind. Hier stünden teure Erneuerungsarbeiten an, wofür finanzielle Unterstützung vom Land unabdingbar sei.
Herwig Töscher, stellvertretender Geschäftsgruppenleiter "Betriebe und Unternehmen" (u.a. Wasserwerk Villach) der Stadt Villach führte aus, dass die Versorgungssicherheit in mehreren Bereichen hergestellt werden muss. Die Stadt Villach habe mit einer mutigen politischen Entscheidung die Sicherheit der Ressource Wasser für Villach gewährleistet, indem der Dobratsch als der „Wasserspeicher“ der Stadt vom Tourismusgebiet zum Natur- und Schutzgebiert rückgebaut wurde.
Es wurde zudem die Sicherheit für die Abnehmer hinsichtlich Qualität und Quantität sichergestellt, indem die Wasserversorger vom Gemeinderat beauftragt wurden, die nötige Investitionen für die Funktion der Leitungen vorzunehmen, für die Sicherheit und den Schutz der bestehenden Wasserressourcen vorzusorgen und zusätzliche Ressourcen zu erschließen.
Die Erfahrung mit Extremwettern zeige auch deutlich, dass die Wasserversorgung über die Gemeindeebene hinaus, z.B. in Form eines Leitungsnetzverbundes, von großer Bedeutung sei, um mögliche Ausfälle abzudecken.
Eine weitere wichtige Maßnahme wäre die Kooperation mit kleineren Versorgern und deren Unterstützung in Form einer zentralen Anlaufstelle die z.B. die Ausbildung von Mitarbeitern im Wasserbereich koordiniert oder den Kleinversorgern in fachlicher, technischer, rechtlicher und organisatorischer Hinsicht Unterstützung anbietet, so Töscher..
Foto: KK
Presseaussendung von: SPÖ Kärnten