Presseaussendung von: Stadtpresse Klagenfurt
Klagenfurt trauert um einen großen Politiker und Menschen. In der Nacht auf Donnerstag ist Alt-Bürgermeister Leopold Guggenberger im 99sten Lebensjahr verstorben.
Tief betroffen vom Ableben des ehemaligen Klagenfurter Bürgermeisters zeigt sich Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz. „Guggenberger war 24 Jahre Bürgermeister der Landeshauptstadt und hat während dieser Zeit viel für die Stadt geleistet und erreicht“, so die Bürgermeisterin in einer ersten Reaktion. „Die Landeshauptstadt Klagenfurt wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren“, betont Mathiaschitz, die der Familie Guggenbergers ihr tiefstes Mitgefühl ausdrückt.
Leopold Guggenberger wurde am 8. September 1918 als Sohn des Lesachtalers Dr. Leopold Guggenberger und der gebürtigen Wienerin Maria Poriska geboren. Seinen Vater hat Leopold Guggenberger nie gesehen, er fiel fünf Monate vor seiner Geburt als Fliegeroberleutnant an der Piave-Front. Nach der Kindheit, die er abwechselnd in Wien und dem Lesachtal verbrachte, besuchte er später in der Bundeshauptstadt das Schottengymnasium und studierte ab 1936 Jus an der Uni Wien.
Den 2. Weltkrieg verbrachte Guggenberger an verschiedenen Kriegsschauplätzen. 1944 heiratete er die aus dem Rheinland stammende Elisabeth Havers. Aus dieser Ehe entstammen acht Kinder. Knapp vor Kriegsende verließ Guggenberger im April 1945 im Ruhrgebiet seine Truppe und machte sich zu Fuß auf den Weg nachhause in das Lesachtal. Im selben Jahr trat er der ÖVP bei und wurde in der Kärntner Landesregierung Sekretär des damaligen LHStv. Hans Amschl.
1966 wurde Guggenberger Nationalratsabgeordneter, 1970 wechselte er in den Kärntner Landtag und wurde im selben Jahr auch ÖVP-Stadtparteiobmann von Klagenfurt. Im März 1973 verlor die SPÖ in Klagenfurt die absolute Mehrheit und mit Hilfe der FPÖ wurde Guggenberger am 2. Mai 1973 zum Bürgermeister gewählt. Der blieb er bis zum 18. April 1997, er regierte die Landeshauptstadt Klagenfurt 24 Jahre bzw. vier Amtsperioden. Bis 1978 war er zusätzlich auch Landtagsabgeordneter.
Guggenberger übernahm 1973 ein neues, ein größeres Klagenfurt. Denn zu Jahresbeginn erfolgte die Eingemeindung von Viktring, Hörtendorf, Wölfnitz und St. Peter am Bichl. Unter Guggenberger begann auch eine rasante Entwicklung von Klagenfurt, viele große Projekte konnten verwirklicht werden. Wie etwa die Auflösung des letzten Barackenlagers in Krastowitz, der Neubau des Autobusbahnhofes, der Ausbau der Bürger- und Altenheime, der Bau der Autobahn-Nordumfahrung (mit seiner Androhung, im Ministerium mit einem Schlafsack zu campieren, sollte die Umfahrung nicht endlich gebaut werden, sorgte er österreichweit für Schlagzeilen), die Errichtung der Feuerwehrzentrale in der Hans-Sachs-Straße, die Installierung des Umweltreferates der Stadt, die Sanierung der „Thalia“ als letzten Schraubendampfer Europas und noch vieles mehr.
Während seiner Amtszeit wurde Klagenfurt auch mehrfach preisgekrönt. Drei Mal bekam die Stadt den „Europa Nostra Preis“ für eine besonders gelungene Altstadt-Sanierung. Für die vielen partnerschaftlichen Kontakte über Grenzen und politische Systeme hinweg konnte Guggenberger vom Europarat die „Goldenen Sterne der Partnerschaft“ entgegennehmen. Leopold Guggenberger war ein Bürgermeister für alle Klagenfurter. Seine Tür im Rathaus war für jeden offen, er hatte für die Probleme und Schicksale der Menschen immer ein offenes Ohr. Auch selber hatte er ein schweres Schicksal zu verkraften. 1979 verlor Guggenberger nach einem tragischen Verkehrsunfall seine Frau Elisabeth. Zwei Jahre später heiratete er die Lavanttalerin Irmgard Riegler, die ihm bis zuletzt zur Seite stand.
Am 18. April 1997 endete die Amtszeit von Leopold Guggenberger als Klagenfurter Bürgermeister. Am 4. Juli wurde „Guggi“, wie in die Klagenfurter und viele Freunde auf der ganzen Welt nannten, zum Ehrenbürger der Landeshauptstadt Klagenfurt ernannt. Auch in der deutschen Partnerstadt Dachau ist er Ehrenbürger. Unzählige Auszeichnungen und Ehrungen sind Zeichen der Wertschätzung seiner Arbeit für die Menschen, für die Bürger seiner Stadt.
Aus dem Gedächtnis seiner Klagenfurter ist Guggenberger in all den Jahren seines politischen Ruhestandes aber nie verschwunden. Bis ins hohe Alter war er gesellschaftlich viel unterwegs und immer gern gesehener Gast auf vielen Veranstaltungen. In der Nacht auf 23. Februar ist Guggenberger verstorben.
Auf der Homepage der Landeshauptstadt wurde ein Online-Kondolenzbuch eingerichtet. Der direkte Link darauf lautet www.klagenfurt.at/kondolenzbuch
Foto: StadtPresse/KK
Presseaussendung von: ÖVP Gemeinderatsclub
Mit großer Bestürzung hat die Klagenfurter Volkspartei heute erfahren, dass ihr Altbürgermeister Mag. Leopold Guggenberger im Alter von 98 Jahren verstorben ist.
Guggenberger, von 1973 bis 1997 Klagenfurter Bürgermeister, war bis zuletzt in der Familie der Klagenfurter Volkspartei als Ehrenobmann aktiv und im letzten Gemeinderatswahlkampf noch für seine Partei, die ÖVP, im Einsatz.
„Die ÖVP trauert um einen ganz Großen. Mit unserem lieben Guggi haben wir den Klagenfurter ´Bürgermeister der Herzen´ verloren. Er hatte immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen. Seine soziale Hilfsbereitschaft und erfolgreiche Klagenfurter Stadtpolitik wird uns stets ein Vorbild bleiben. Unser tiefes Beileid und unsere Anteilnahme gilt der Familie Leopolds“, sagt ÖVP-Stadtparteiobmann Markus Geiger. Aus gegebenen Anlass sagt die ÖVP ihre Teilnahme bei den diesjährigen Faschingsveranstaltungen ab.
Guggenberger prägte die Politik der Landeshauptstadt über viele Jahre. Ein Höhepunkt war der Europapreis für Klagenfurt 1986. Auch Guggenberger selbst erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein unermüdliches Engagement, darunter das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich im Jahr 1993.
Mag. Leopold Guggenberger,
geb. 8. September 1918 in Tulbing in Niederösterreich
verheiratet: Irmgard
Kinder: Leopold, Marianne, Elisabeth, Veronika, Barbara
Sohn Michael bereits verstorben.
Beruflicher Werdegang
Politische Funktionen
Katholische Studentenverbindungen
Österreichischer Cartellverband (ÖCV):
Mittelschüler Cartellverband (MKV):
Ehrenamtliche Tätigkeiten
Marine Kameradschaft „Admiral Sterneck“, Österreichischer Marineverband (ÖMV)
u.v.m.
Auszeichnungen
Historie
Leopold Guggenberger besuchte in Wien nach der Volksschule das Schottengymnasium. Als Leiter der Wiener Organisation des ÖJV-Studenten-Freikorps agitierte er zuerst in Wien, später in Salzburg gegen die Nationalsozialistische Bewegung. Nach Verhören durch die Gestapo entging Guggenberger nur knapp der Einlieferung in das KZ Dachau. Vor und während seines Militärdienstes in der Deutschen Wehrmacht studierte er an der Universität Wien Rechtswissenschaften.
Nach dem Studium wurde er Referendar und Assessor beim Oberlandesgericht Wien. 1945 wechselte er nach Kärnten und wurde Landesbeamter. 1966 übersiedelte Guggenberger nach Wien und war bis 1970 Abgeordneter der ÖVP im österreichischen Nationalrat. 1970 zog es ihn wieder zurück nach Klagenfurt, wo er 1973 zum Bürgermeister gewählt wurde.
In seiner Amtszeit als Bürgermeister der Landeshauptstadt Klagenfurt kam es beispielsweise zum Ausbau der Schulen und Kindergärten, zum Bau der Autobahnumfahrung von Klagenfurt und der Stadtgalerie. Unter Guggenberger erhielt Klagenfurt 1986 den Europapreis und schloss Städtepartnerschaften mit Czernowitz, Dachau, Duschanbe, Nazareth-Illit, Rzeszów, Sibiu, Tarragona und Zalaegerszeg. Bei der ersten Bürgermeister-Direktwahl im Jahre 1991 wurde Guggenberger in der Stichwahl mit 52,7 % der Stimmen neuerlich zum Bürgermeister gewählt. 1996 wurde er zum Ehrenobmann der Klagenfurter Volkspartei ernannt. Mit seiner 25-jährigen Amtszeit war Leopold Guggenberger seit der ersten Wahl eines Klagenfurter Bürgermeisters im Jahre 1850 das am längsten regierende Stadtoberhaupt der Landeshauptstadt und wurde seit dem von den Stadtbürgern liebevoll „Guggi“ genannt.
Presseaussendung von: SPÖ Gemeinderatsclub
Die Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee hat mit dem Ableben von Altbürgermeister Leopold Guggenberger eine große Persönlichkeit verloren, die die Stadt nachhaltig geprägt hat.
Betroffen über das Ableben von Altbürgermeister Leopold Guggenberger zeigt sich SPÖ-Clubobmann und Sozialreferent Vzbgm. Jürgen Pfeiler: „Sein politisches Wirken erstreckte sich nicht nur auf die Stadt Klagenfurt, sondern durch seine verbindende Art schlug er viele Brücken zu heute noch währenden Städtepartnerschaften und schuf Freundschaften mit ausländischen Vereinen und Institutionen.“ In der Geschichte der Stadt Klagenfurt wird Leopold Guggenberger einen würdigen Platz finden und stets mit der Landeshauptstadt verbunden sein.
Unser aufrichtiges Mitgefühl in dieser schweren Zeit gilt Gattin Irmgard samt Familie.
Presseaussendung von: Grüner Gemeinderatsclub
Klagenfurt, 23.02.2017: Altbürgermeister Leopold Guggenberger, oder „Guggi“, wie er von der Bevölkerung liebevoll genannt wurde, prägte über Jahrzehnte das Leben in Klagenfurt.
„Seine Weltoffenheit zeichnete ihn besonders aus, die Landeshauptstadt verdankt ihm Partnerstädte in aller Welt“, so Stadtrat Frank Frey. Clubobmann Thomas Winter-Holzinger über Leopold Guggenberger: „Sein langjähriges Wirken für die Landeshauptstadt wird noch für viele Generationen unvergessen bleiben. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt der trauernden Familie.“
Presseaussendung von: NEOS Känten
Klagenfurt. Altbürgermeister Leopold Guggenberger, auch liebevoll von seinen Freunden „Guggi“ genannt, ist nicht mehr.
NEOS Landessprecher Christoph Haselmayer zeigt sich berührt und nachdenklich: „Eine wahre Legende hat unsere Welt verlassen, Klagenfurts Altbürgermeister war beliebt, volksnahe und legendär. Er hat auch viele NEOS in Kärnten geprägt und in seinen letzten Lebensjahren immer wieder beratend unterstützt. Er stand bis zuletzt für den Europäischen Gedanken und hat die Versöhnung der Völker vorangetrieben. Ein wahrer Europäer ist von uns gegangen. Diesen Menschenschlag muss man leider in der heutigen Zeit länger suchen. Ich danke für sein offenes Ohr über die Parteigrenzen hinweg und die vielen Gespräche. Unser Mitgefühl gilt speziell seiner Frau Irmgard und den Kindern, wie den vielen weiteren Familienmitgliedern.“