Presseaussendung von: LH Dr. Peter Kaiser
Schneemassen 2 – Arbeiten laufen auf Hochtouren
Besprechung von LH Kaiser und Einsatzorganisationen in LAWZ – LR Köfer: Drei Unimogs aus Salzburg unterstützen Kärntner Kollegen
Klagenfurt (LPD). Bei der Besprechung des Krisenstabes mit Katastrophenschutzreferent Landeshauptmann Peter Kaiser gaben heute, Dienstag, auch alle Einsatzkräfte ihre aktuellen Berichte ab. Laut den Straßenmeistereien werden die Räumarbeiten von Lawinengefahr und umgefallenen Bäumen behindern. Im Westen seien Schneefälle und im Osten das Glatteis problematisch. Kärnten werde von den Salinen Austria vorrangig behandelt. 150 LKW-Fuhren mit Salz sollen bis Freitag nach Kärnten kommen, das sind je 27 Tonnen.
Straßenbaureferent LR Gerhard Köfer gab unterdessen bekannt, dass seit gestern, Montag, drei mit Schneefräsen ausgestattete Unimogs der Salzburger Landesstraßenverwaltung aus Zell am See die Kärntner Kollegen unterstützen. Für die Gemeinde Zell am See habe sich Bürgermeister Peter Padourek bei Köfer gemeldet und seine Unterstützung angeboten. „Da ihr uns im Vorjahr nach der Hochwasserkatastrophe in Zell am See rasch und unbürokratisch unterstützt habt, wollen wir euch auch unsere Hilfe anbieten“, hatte der Bürgermeister gemeint. Die Kosten für den Winterdienst in den letzten Tagen betragen laut Köfer in den betroffenen Bezirken rund 500.000 Euro. „Die Mitarbeiter in den Straßenmeistereien haben bereits an die 10.000 Arbeitsstunden geleistet“, sagte der Straßenbaureferent.
Von den Feuerwehren wurden in der Besprechung für heute 16 Einsätze gemeldet, insgesamt seien es seit Donnerstag 722 gewesen. Das Bundesheer stehe mit 114 Soldaten im Einsatz, davon 80 in Kötschach-Mauthen, 26 in Laas und Würmlach sowie zwei Trupps zu je acht Soldaten, die die Kelag-Monteure unterstützen. Der Bergrettungsdienst hilft bei der Sicherung von Helfern und Einsatzkräften in Spittal, Kötschach-Mauthen und im Lesachtal, zudem ist er mit den Lawinenkommissionen und Schneeräumtrupps unterwegs. Beim Roten Kreuz läuft alles im Regelbetrieb, im Bereich Naßfeld steht ein zusätzliches Auto zur Verfügung. Auch bei der Polizei läuft mittlerweile alles im Regelbetrieb.
1.400 Kärntner Haushalte sind ohne Strom, 200 Mann der Kelag arbeiten fieberhaft an den Reparaturen. Unterstützt werden sie von weiteren Trupps der TINETZ aus Tirol, der Stadtwerke Klagenfurt und vom Bundesheer. Die ÖBB melden, dass die Autoschleuse Mallnitz nach Salzburg sowie die Verbindungen Villach-Rosenbach und nach Jesenice nach wie vor geschlossen sind.
Schneemassen 1 – Morgen auch in Bezirk Hermagor wieder normaler Schulbetrieb
LH Kaiser: Dank an alle Einsatzkräfte und Helfer – Von Bad Eisenkappel aus startet Hilfe für slowenische Nachbargemeinden
Klagenfurt (LPD). In Oberkärnten hat sich die Wetterlage etwas entspannt. Die Arbeit für die zahlreichen Einsatzkräfte und Helfer geht jedoch nicht aus und es wird weiterer Schneefall prognostiziert. So geht die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) von leichtem Niederschlag auch am Mittwoch und Donnerstag aus. Bis morgen sei in Oberkärnten mit Neuschneemengen von bis zu 20 Zentimeter zu rechnen. Heute, Dienstag, fand in der Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) in Klagenfurt eine weitere Besprechung des Krisenstabes mit Katastrophenschutzreferent Landeshauptmann Peter Kaiser statt. Neben der aktuellen Lage in Kärnten besprach man auch die anrollende Kärntner Hilfe für slowenische Nachbargemeinden, die besonders stark von Schneefall und Stromausfall betroffen sind.
„Es kommt einem Wunder gleich, dass bisher in Kärnten niemand schwerwiegend aufgrund der Schneemassen verletzt wurde. Das ist wohl vor allem auch auf die gute Ausbildung und Konstitution der Einsatzkräfte sowie ihr hervorragendes Zusammenwirken zurückzuführen“, betonte Kaiser. Als Bildungsreferent erklärte er, dass es rechtlich abgesichert sei, wenn Eltern eine Gefahrensituation für ihre Kinder am Schulweg befürchten und sie deshalb zuhause behalten würden. Dies gelte für ganz Kärnten, weil ja auch die Gefahr z.B. durch Glatteis sehr hoch sei. Kaiser teilte mit, dass ansonsten auch im Bezirk Hermagor ab morgen, Mittwoch, wieder Normalbetrieb gelte. Lediglich im Lesachtal seien die Schulen weiterhin geschlossen.
Zum Vorfall in der Volksschule West in Spittal wurde bei der Besprechung erklärt, dass die Evakuierung aus reiner Vorsicht durchgeführt worden sei. Es habe zu keinem Zeitpunkt Gefahr für Schüler oder Lehrkräfte bestanden. Es sei aber rechtlich gedeckt, wenn Eltern ihre Kinder morgen daheim lassen würden. Ein Teil des Schulgebäudes ist vorübergehend gesperrt (älterer Komplex). Es gibt Ausweichmöglichkeiten für die Beaufsichtigung aller Schüler. Ein regulärer Unterricht wird unter diesen Voraussetzungen aber nicht stattfinden können. Zugang zu den vorhandenen Unterrichtsräumen erfolgt ausschließlich über die 10. Oktober Straße.
Aus der slowenischen Gemeinde Jezersko, der unmittelbaren Nachbargemeinde von Bad Eisenkappel, werden große Probleme mit dem Strom- und auch Telefonnetz gemeldet. Ein dringend benötigtes Notstromaggregat des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes wird im Zuge der grenzüberschreitenden Kameradschaftshilfe von der FF Bad Eisenkappel unter Kommandant Helmut Malle überstellt. Die Bad Eisenkappler wollen auch versuchen, ihre slowenische Nachbargemeinde Solčava über den eben erst freigemachten Paulitschsattel zu erreichen. Auch dort soll es große Versorgungsprobleme geben.
Nach der Krisensitzung machten sich Kaiser und Militärkommandant Brigadier Walter Gitschtaler auf den Weg nach Kötschach-Mauthen, um sich vor Ort aus erster Hand zu informieren und sich bei den Helfern und Einsatzkräften von Feuerwehren, Rotem Kreuz, Polizei, Bundesheer, Straßenmeistereien sowie den Teams der Bezirkshauptmannschaft und Kelag persönlich zu bedanken..
Foto: Mein Klagenfurt/Konitsch