Presseaussendung von: Initiative "Nein" zum Großkraftwerk Klagenfurt
Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit kämpft auch der Kärntner Naturschutzbeirat seit Jahren gegen das GDK. Brisant dabei: der Vorsitzende ist LHStV Uwe Scheuch. Dieser ist an die Mehrheit dieses Naturschutzgremiums gebunden.
Das Gremium hat sich von Anfang an gegen das 800 MW-Gasdampfkraftwerk am östlichen Stadtrand von Klagenfurt ausgesprochen. Mit den Rechten des Umweltanwaltes in UVP-Verfahren ausgestattet, hat dieser bei der Landesregierung angesiedelte Beirat volle Parteistellung in allen Verfahrensschritten. Mit der fachlichen Unterstützung im Rahmen des Genehmigungsverfahrens wurde der UVP-Experte und Gerichtssachverständige Dipl. Ing. Robert Unglaub beauftragt, die Verfahrensunterlagen und Gutachten auf Herz und Nieren zu überprüfen. Nachdem der erstinstanzliche positive Genehmigungsbescheid ergangen war, hat der Naturschutzbeirat Berufung an den Umweltsenat in Wien eingelegt.
In diversen gutachterlichen Stellungnahmen und Expertisen, sowohl im erstinstanzlichen als auch im Berufungsverfahren, weist Dipl.-Ing. Unglaub wiederholt auf gravierendste Umweltprobleme des geplanten Kraftwerks hin. Dabei geht es vor allem um
Insgesamt kommt der Gutachter zu dem Schluss, dass das Kraftwerksprojekt in der vorliegenden Form und Größe keinesfalls umweltverträglich ist. Die von der KEG vorgelegten Stellungnahmen und Gutachten, mit welchen versucht wird, die insbesondere vom Amtssachverständigen Prof. Mayr prognostizierte Verdoppelung der Nebeltage zu erschüttern, hält Unglaub für nicht stichhaltig.
Für besonderen Zündstoff und Kopfzerbrechen bei den Befürwortern des GDK dürften auch die jüngsten Ergebnisse der Überprüfung des vom Umweltsenat beauftragten Gutachtens zur Auswirkungen auf das Landschaftsbild sorgen. Hier stellt der Gutachter des Naturschutzbeirats fest, dass bei den Fotomontagen zur Veranschaulichung der optischen Wirkungen des Bauwerks „geschummelt“ wurde. Das Kraftwerk erscheint in den Bildern viel kleiner, als es sich tatsächlich darstellt. Dadurch sind die Wirkungen auf das Landschaftsbild grob unterschätzt. Außerdem würde unrichtig behauptet, dass die Dampfschwaden der Kühltürme nur an 30 Tagen im Jahr zu sehen sein werden. Tatsächlich würde schon aus den Einreichunterlagen der KEG jedoch hervorgehen, dass der aufsteigende Dampf 6-fach häufiger, nämlich an rund 180 Tagen das Landschaftsbild stören wird.
Für das ohnehin schon skandalumwitterte nunmehr seit 6 Jahren andauernde Genehmigungsverfahren des Gasdampfkraftwerks scheint ein Ende nicht absehbar zu sein. Zu gravierend sind die Umweltprobleme (aber nicht nur diese!), die sich Stadt und Land mit diesem Großprojekt aufhalsen. Die Bürgerinitiativen der Kraftwerksgegner fragen sich schon lange, warum man nicht endlich zu vernünftigen Alternativen greift und damit das Spiel von Gutachten und Gegengutachten endlich beendet und das GDK-Projekt für gescheitert erklärt.
Download:Gutachten von DI Unglaub
Fotos: DI Robert Unglaub