Presseaussendung von: Büro LR Ragger
LR Ragger: Stärkung des Selbstbewusstseins wesentlich - lernen, Konflikte friedlich zu bewältigen
Die Gewalt in und vor Schulen nimmt in Kärnten zu. Im Rahmen einer Presskonferenz wurde heute, Montag, das Gewaltpräventionsprojekt „Gegen Gewalt“ in Villach vorgestellt. Gemeinsam mit dem Verein "All 4 Kids" mit Obfrau Alexandra Kravanja hat Sozialreferent Landesrat Christian Ragger bewusst die Hauptschule Auen in Villach zur Präsentation ausgesucht, da hier bereits gewalttätige Übergriffe stattgefunden haben. Erstmals wurde dieses Gewaltpräventionsprojekt in Kärnten gestartet, es soll mehreren Schulen zugute kommen.
Ziel ist es, die Gewaltbereitschaft zu senken und das Aggressionspotenzial bei Jugendlichen herauszunehmen. „Gleichzeitig werden wir auch versuchen, begleitend die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Jugendwohlfahrtsgesetz und im Jugendschutzgesetz so zu verändern, dass wir hier eine Verschärfung vornehmen, weil es nicht sein kann, dass Jugendliche in welchem Alter auch immer, auf andere einschlagen und sich teilweise sogar einen Spaß daraus machen“, erklärte Ragger. Für die Kärntner Gewaltprävention würden rund fünf Millionen Euro aufgewendet, so Ragger. Vortragende waren Alexandra Kravanja, das Trainerteam im Bereich praktischer Übungen, Haris Bilajbegovic und Thomas Huber, im Bereich pädagogische Begleitung, Michael Allesch und Barbara Knabl sowie Vizebürgermeister Wally Rettl.
In der vierten Klasse der Hauptschule Auen in Villach stehen alle zwei Wochen zwei Stunden des gesamten Schulsemesters 2009/2010 „Prävention gegen Gewalt“ am Stundenplan. „Die Schüler lernen hauptsächlich der Gewalt aus dem Weg zu gehen, sich selbst im Notfall zu verteidigen und abzuschätzen, wieweit sie gehen sollten“, erklärte Bilajbegovic: „Wenn man attackiert wird, sollte man Passanten, Kollegen oder Freunde mit einbeziehen“.
Gewaltprävention beginnt mit der Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins. Viele Jugendliche sind sich ihres Wertes nicht sicher und trauen sich wenig zu. Sie haben gelernt, dass sie häufig „nicht genügen“ und dass sie immer wieder aufs Neue ihren Wert und Beweis stellen müssen. „Wir arbeiten im theoretischen Teil sehr stark im Selbsterfahrungsbereich d.h. in Form von Spielen, Gruppenarbeiten und Gesprächsrunden, wo wir ganz gezielt die Qualität der Begegnung miteinander beobachten“, sagte Michael Allesch. Parallel dazu wird versucht, an der Stärkung der Selbstkompetenzen der Mädchen und Burschen zu arbeiten.
Vizebürgermeistern Wally Rettl zeigte sich sehr dankbar dafür, dass dieses Projekt gegen Gewalt in Villach gestartet wurde: „Die Präventionsarbeit, die dieses Team leistet, ist hervorragend, es ist wichtig, dass endlich Maßnahmen gesetzt werden“. Der Gewaltpräventionskurs sorgt dafür, dass alle Teinehmer lernen, wie sie ihr Selbstbewusstsein positiv beeinflussen können. Die Kinder und Jugendlichen lernen Strategien kennen, um Konfliktsituationen erfolgreich zu bewältigen und ihr Leben gewaltfrei zu gestalten. "Somit werden sie weder Opfer noch Täter von Gewalttaten“, sagte Ragger.
Foto: Büro LR Ragger