Presseaussendung von: ÖVP Club im Kärntner Landtag
Kritik der Wirtschaft an Windkraftverordnung berechtigt. Sofortige Korrektur notwendig, VP-Landtagsclub bringt Antrag zur Novelle ein
Klagenfurt, 14. August 2014; Zu lange Verfahren und zu strenge Kriterien für die Bewilligung von Windrädern in Kärnten ortet die Wirtschaftskammer. 50 Projekte mit einem Investitionsvolumen von drei Millionen Euro würden derzeit im überbürokratischen Verfahrensweg feststecken. Vor allem die Sichtbarkeitsregelung – eine Windkraftanlage darf im Umkreis von 40 Kilometern nicht mit freiem Auge erkennbar sein – ist der Kärntner Wirtschaftskammer ein Dorn im Auge. „Sichtbare Windenergie ist besser, als unsichtbarer Atomstrom oder Energie aus Erdöl!“, erklärt VP-LAbg. Franz Wieser.
„Wir nehmen die Kritik der Betreiber ernst und werden entsprechend handeln! Der ÖVP-Club wird in der nächsten Landtagssitzung im September einen Antrag auf Novellierung der Windkraftstandorträume-Verordnung einbringen“, sagt Wieser. Die derzeitige Sichtbarkeitsregelung gebe es in dieser Form nirgendwo sonst in Österreich. „Es ist ja nicht einzusehen, dass ein Klagenfurter entscheiden kann, ob auf der Petzen ein Windrad stehen soll oder nicht – nur, weil er in der Ferne einen weißen Punkt erkennen kann.“
Die Grünen wollen eine Evaluierung der derzeitigen Bestimmung. „Das ist fadenscheinig und wieder nur ein Verzögern!“, betont Wieser. Wenn, dann sofort Nägel mit Köpfen! Die Dinge nur auf Hochglanzpapier festzuschreiben, sei zu wenig. Die Verordnung in ihrer derzeitigen Form mache den Energiemasterplan zu einem grünen Feigenblatt: Man könne nicht vermehrt erneuerbare Energie einfordern und dann in der Umsetzung dagegen sein. „Wir stehen zum Energie-Masterplan, aber der hat nur Sinn, wenn man ihn auch umsetzt! Wir haben uns gemeinsam zum Ziel gesetzt, erneuerbare Energie zu forcieren und dass bis 2025 in Kärnten 50 Windräder in Betrieb sind. Mit den derzeitigen Bestimmungen wird dieses Ziel kaum erreichbar sein.“
Der Ausbau von Alternativ-Energie schaffe neue Arbeitsplätze und steigere die Wertschöpfung im Land, betont Wieser. „Politik und Verwaltung müssen gemeinsam daran arbeiten, Investoren nicht unnötig Prügel vor die Füße zu legen.“
Foto: kk