Presseaussendung von:LRin Beate Prettner
Neue Umfrage zeigt, dass Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau immer noch leere Schlagworte sind. Bewusstseinsbildung muss diese falsche Entwicklung stoppen
Die aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts Spectra „Rollenbild von Mann und Frau: Zwischen Selbstverwirklichung und traditionellen Werten“ zeigt, dass die Zuschreibung der traditionellen Rollenbilder leider noch immer stark in den Köpfen der Österreicherinnen und Österreicher (über 40 Jahre) verankert ist.
„In der neuen Spectra-Umfrage wird sowohl von Männern als auch von Frauen bestätigt, dass die beruflichen Rahmenbedingungen Männer bevorzugen und somit Frauen im Berufsleben deutlich benachteiligen“, fordert SPÖ-Frauenreferentin LRin Beate Prettner ein Umdenken. Nach wie vor ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Frauensache. Dass sich die weiblichen Zuständigkeiten ausgeweitet haben wird durch die aktuelle Umfrage bestätigt. „Die Verteilung der Zuständigkeiten im Haushalt und bei der Kinderziehung bzw. Kinderbetreuung entspricht noch immer dem klassischen Rollenbild. Zudem geben 1/3 der männlichen Befragten an, dass sie ein Problem mit einer weiblichen Vorgesetzten hätten. Da muss noch viel Aufklärungsarbeit gemacht werden. Das Verhalten der FPK dabei in der Regierung ist eher kontraproduktiv, wenn überholte konservative Werte verkörpert werden“, sieht Prettner eine noch immer wenig zufriedenstellende Entwicklung.
Diese Meinung veranschaulicht die aktuelle Situation: Frauen sind in Führungspositionen stark unterrepräsentiert, die Gläserne Decke ist nach wie vor undurchlässig, Frauen verdienen um ein Drittel weniger als Männer und Frauen sind in technischen Branchen in einem sehr geringen Anteil zu finden.
„Wir müssen die Gleichstellungspolitik weiter forcieren. Es muss eine gerechte Verteilung von Ressourcen und die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern auf allen Ebenen und in allen Bereichen der Gesellschaft geben. Ein wesentlicher Grund für die Ungleichbehandlung zwischen Frauen und Männern ist, dass bezahlte und unbezahlte Arbeit zwischen den Geschlechtern ungleich aufgeteilt ist“, so Prettner. Frauen leisten immer noch den Großteil der unbezahlten Familien- und Haushaltsarbeit, während Männer an ihrer Karriere basteln. „In einer künftigen Landesregierung müssen die Bereiche Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Kinderbetreuung stärker aus frauenpolitischer Sicht betrachtet werden“, fordert Prettner.
Jedoch verdeutlichen die Ergebnisse der Umfrage auch, dass vor allem jüngere Frauen beruflich und privat erfolgreich sein möchten: für 81% der Befragten ist für Frauen die Ausübung eines Berufs das beste Mittel unabhängig zu sein und somit ein selbstständiges und existenzsicherndes Leben ohne Abhängigkeiten führen zu können. 50% der Befragten sprechen sich dagegen aus, dass der Haushalt und die Kinder Frauensache sind und Männer sich ums Geldverdienen kümmern solle.
Foto: Büro LRin Prettner