Presseaussendung von: Die Grünen Klagenfurt
Städteplanerische Fehlentwicklung in Klagenfurt sorgt für unverkäufliche Wohnungen. Grüne fordern: Keine weiteren Luxuswohnungen mehr! Weltweite Negativ-Beispiele begründen die Ablehnung des ungehemmten Baubooms.
Klagenfurt (16.08.2010) Der Klagenfurter Wohnungsmarkt befindet sich momentan alles andere als in Balance: auf der einen Seite suchen tausende Personen leistbare Wohnungen, auf der anderen Seite steht eine Vielzahl von Luxus-Apartments leer. „Jüngstes Beispiel für städteplanerische Fehlentwicklung sind die Wohnbauprojekte auf dem Areal der Waisenhauskaserne!“ berichtet GRin Evelyn Schmid-Tarmann, stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für Wohnbau in Klagenfurt. Sie wirft dem verantwortlichen Finanzreferenten Albert Gunzer vor, die Liegenschaft vor einem Jahr nicht für die Stadt erworben zu haben: „Es war ein Schnäppchen. Und mit relativ geringen Adaptierungskosten in Passivbauweise wären günstige, zeitlich befristete Startwohnungen für Jungfamilien, Studierende, Singles oder Alleinerziehende zu schaffen gewesen. Doch so fiel die Waisenhauskaserne mitsamt dem dazugehörenden Maria-Theresia-Park an das Ehepaar Lanner!“
Bekanntlich hat diese Liegenschaft nach nur einem Jahr den Besitzer gewechselt: Das gesamte Areal der ehemaligen Waisenhauskaserne gehört nun Bauunternehmer Günther Kollitsch: „Kollitsch baut auf dem ehemaligen Truppenübungs- und Fuhrparkgelände zur Zeit 180 teure Eigentums-Wohneinheiten, die sogenannten „Stadtvillen“. Bis zu sechs Stock hohe Klötze in dichter Bebauung. Und ähnlich wird er nach gänzlichem Abriss der Waisenhauskaserne wohl auch dieses Areal bebauen wollen!“, so die Grün-Gemeinderätin.
„Es reicht!“ GRin Evelyn Schmid-Tarmann zeigt dies auch in Gemeinderatsanträgen und Anfragen auf: „Die Vielzahl an leerstehenden Luxusapartments deutet auf Anlegerwohnungen hin mit Zielgruppen in Österreich und Deutschland. So wurden in den letzten Jahren, dem weltweiten Trend zu Immobilienspekulationen folgend, Großbauunternehmer aktiv, welche das große Geschäft wittern und hohe Renditen versprechen. Doch oft platzt die sogenannte Immobilienblase!“
GRin Schmid-Tarmann fordert abschließend einen Baustopp: „Der ungehemmten Investitionsflut in den Bau von hochpreisigen Eigentumswohnungen in Großanlagen muss ein Riegel vorgeschoben werden. In den schönsten Wohngegenden Klagenfurts wird ein Wohnprojekt nach dem anderen aus dem Boden gestampft, um Luxus-Wohnraum in einer Dimension zu schaffen, die Klagenfurt wirklich nicht braucht. Wer soll all die Luxuswohnungen kaufen?“
Foto: Grüne Klagenfurt