Presseaussendung von: LHStv. Kaiser
BM Heinisch-Hosek und LHStv. Peter Kaiser besuchten Sonderkrankenhaus in Treffen. Kleines Glücksspiel verursacht Unglücks-Spirale – Diskussion auf Bundeseben angeregt.
Im Rahmen ihres Kärnten-Tages besuchte Bundesministerin Gabriel Heinisch-Hosek gestern, Mittwoch, gemeinsam mit Kärntens Gesundheitsreferent LHStv. Peter Kaiser das Sonderkrankenhaus de La Tour in Treffen bei Villach. Empfangen wurden die beiden u.a. von der medizinischen Leiterin Dr. Renate Clemens-Marinschek, der psychologischen Leiterin Bettina Quantschnig und Rektor Hubert Stotter.
Ein Thema in den Gesprächen über die Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Suchterkrankungen, auf die sich das Sonderkrankenhaus de La Tour spezialisiert hat, war die steigende Zahl von spielsüchtigen Menschen. Fakt sei, dass seit der Legalisierung des Kleinen Glücksspiels in Kärnten, die Zahl der Opfer von Spielsucht immer weiter ansteige. „Rund 6000 Kärntnerinnen und Kärntner sind derzeit davon betroffen“, so Kaiser. Besonders besorgniserregend sei der Umstand, dass das Kleine Glücksspiel nachweislich eine Spirale des Unglücks in Gang setze, die von Verschuldung bis hin zum Anstieg der Kriminalitätsrate führe: „Studien belegen, dass Spielsucht sehr oft mit Jobverlust, Auseinanderbrechen von Familien, Benachteiligung von Kindern, Beschaffungskriminalität oder Alkohol- und Drogensucht einhergeht und so enorme volkswirtschaftliche Kosten verursacht“.
Er, Kaiser, werde sich weiter für ein Verbot des Kleinen Glücksspiels einsetzen, denn: „Es ist mit einer verantwortungsbewussten, fürsorgenden Politik nicht vereinbar, dass einerseits Einnahmen aus dem Kleinen Glücksspiel gewonnen werden, und gleichzeitig die Zahl der hilfesuchenden Glücksspielgeschädigten immer weiter ansteigt und die Ausgaben für Behandlung und Therapie weit höher sind!“
Auch für Heinisch-Hosek ist das Kleine Glücksspiel diskussionswürdig.
Beim Besuch mit dabei waren auch Bürgermeister Karl Wuggenig, BRin Ana Blatnik, SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende Sieglinde Rijavec, SPÖ-KO Reinhart Rohr und die Geschäftsführerin der SPÖ Bundesfrauen Mag. Andrea Mautz
Weit über 10.000 Patientinnen und Patienten mit Suchterkrankungen wurden im Krankenhaus de La Tour in Treffen bei Villach seit der Eröffnung 1983 behandelt. Seither gilt diese Sonderkrankenanstalt als regionales sowie auch überregionales Behandlungskompetenzzentrum für stoffliche (Alkohol und Medikamente) und nichtstoffgebundene Abhängigkeiten (Spiel- und Internetsucht).
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Foto: Büro LHStv. Peter Kaiser