Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Grüne fordern Steuerungsteam mit ExpertInnen für Kärntner Prostitutionsproblem und härtere Strafen für Zuhälter & Hintermänner.
Klagenfurt (04.04.12) – Für Dr. Barbara Lesjak greifen die Maßnahmen gegen Zwangsprostitution in Kärnten noch immer zu kurz. Die Grünen-Landtagsabgeordnete fordert heute daher eine intensivere Auseinandersetzung mit dieser Problematik: „Der neueste Fall einer 15-jährigen Prostituierten in Klagenfurt zeigt das ganze Leid, das mit Zwangsprostitution verbunden ist. Doch dieser Fall ist nur die Spitze des Eisberges: Kärnten entwickelt sich in den letzten Jahren immer mehr zu einer Drehscheibe für den internationalen Menschenhandel. Leider wurde das Thema der Zwangsprostitution in der Kärntner Politik zumeist tabuisiert oder einfach nicht wahrgenommen“ so Lesjak.
Geht es nach den Grünen, so soll sich dieser Umstand nun ändern: „Wir fordern ein Steuerungsteam für die Kärntner Prostitution, das sich tiefgehend mit den Problemen des Gewerbes befasst. In diesem Team sollen Expertinnen und Experten sämtliche Teilbereiche der Prostitution – wie etwa selbständige Sexarbeit, Prostitution als Ausdruck von Armut, Gewalt an Minderjährigen oder Menschenhandel – beraten und Empfehlungen im Bereich der Kompetenz des Landes ausarbeiten. Denn wenn man etwa LH Dörfler darüber reden hört, dass er über die komplette Abschaffung der Prostitution in Kärnten diskutieren wolle, so erkennt man, dass der Landeshauptmann von der wahren Problematik rein gar nichts verstanden hat und dringend ExpertInnenrat benötigen würde“ so die Grünen-Abgeordnete.
Prostitution werde man nie wirklich abschaffen können, doch die Politik müsse alles in ihrer Macht stehende tun, um die Bedingungen für die Sexarbeiterinnen so gut wie möglich zu gestalten, so Lesjak: „Ein komplettes Verbot der Prostitution drängt die Frauen in den Untergrund, wo sich die Bedingungen für die Frauen drastisch verschlechtern. Wir müssen uns daher vor allem auf den Schutz der Frauen konzentrieren: Die Kontrollen müssen verschärft werden und endlich den Schutz der Frauen im Fokus haben. Ebenso trete ich für ein Mindestalter von 21 Jahren bei Sexarbeiterinnen ein sowie für eine größere Befugnis der Opferschutzorganisationen. Gleichzeitig müssen wir uns aber auch dafür einsetzen, dass die Zuhälter und Hintermänner des Menschenhandels endlich härter bestraft werden und nicht nach kurzer Zeit wieder ihrem dunklen Geschäft nachgehen können“ schließt Lesjak.
Foto: Grüne Kärnten