Presseaussendung von: Frauenreferat Land Kärnten
LRin Prettner lud Kärntner Schülerinnen zum Girls Day - Über 800 Mädchen nützten ihre Chance zur Information für ein erfolgreiches Berufsleben
Den heutigen Internationalen Girls' Day nutzte Kärntens Frauenreferentin LR Beate Prettner, um Schülerinnen zu ermutigen, sich Betriebe in Kärnten anzusehen und dadurch das breite Berufsspektrum in Technik und Handwerk kennen zu lernen. Dazu lud das Referat für Frauen und Gleichbehandlung heute, Donnerstag, in Kooperation mit dem Verein Berufsorientierung Kärnten zu einer Pressekonferenz in die Kelag Lehrlingswerkstätte in St. Veit ein.
"Soldatin, Mechatronikerin oder Polizistin. Das sind keine typischen Frauenberufe. Aber sie können es werden. Deshalb sind wir stolz darauf, dass heuer über 800 Schülerinnen am Kärntner Girls' Day mitmachen und sich in über 32 Kärntner Betrieben und Institutionen über ihre beruflichen Möglichkeiten informieren", so Prettner. "Berufe haben (k)ein Geschlecht", betonte die stellvertretende Frauenbeauftragte Barbara Fuchs. "Es gibt über 270 Lehrberufe und Mädchen wählen leider noch immer aus den typischen drei, Verkäuferin, Sekretärin und Friseurin. Aber unsere kontinuierliche Arbeit in der Berufsorientierung für Mädchen zeigt erste Erfolge. Heuer wurde erstmals unter den zehn beliebtesten Lehrberufen von Mädchen auf Platz 10. die ,Metalltechnikerin' gewählt. Wir sind auf dem richtigen Weg", so Fuchs.
"In Kärnten wählen nur 5.700 Burschen und 3.200 Mädchen aus einem Lehrberuf und diese Zahl ist sinkend. In Zeiten drohenden Facharbeitermangels ist gerade das für Frauen eine Chance, in "männerdominierte" Berufsfelder einzusteigen. Wir brauchen gut ausgebildete Frauen, Kärntens Wirtschaft braucht sie", so Prettner. Laut Erhebungen der Wirtschaftskammer, der Industriellenvereinigung und des Arbeitsmarktservice fehlen schon heute in vielen Berufen die qualifizierten Facharbeiterinnen und Facharbeiter ebenso wie Absolventinnen und Absolventen technischer Studienrichtungen. So kann der Bedarf an Schweißern, Stahlbau- und Metallfacharbeiterinnen und Facharbeitern derzeit nicht annähernd gedeckt werden.
Weibliche Lehrlinge verdienen im Durchschnitt um 22 Prozent, also um 1.825 Euro, weniger im Jahr als ihre männlichen Kollegen. Die Benachteiligung tritt bereits bei der Entscheidung der Berufswahl ein. Die Weichen für schlechtere Berufsverläufe werden schon bei der Berufsausbildung gestellt, da Frauen in erster Linie in den traditionellen Berufen eine Lehre beginnen. In den frauendominierten Lehrberufen gibt es allerdings geringere Einkommensperspektiven. So verdienen Frauen im dritten Jahr nach dem Ende der Lehre um 17 Prozent weniger als Männer. Das durchschnittliche Einkommen von Frauen liegt bei 1.268 Euro, jenes der Männer bei 1.530 brutto monatlich.
"Jede und jeder hat besondere Stärken, diese gilt es zu fördern. Wir müssen darauf achten, dass bereits in der Schule diese Stärken zuerst erkannt und dann gefördert werden. Jedes Unternehmen braucht junge motivierte Damen, darauf wird in Zukunft keiner mehr verzichten können", so der Kelag-Lehrlingsschulleiter Peter Bodner. "Leider ist die Technik noch immer sehr männerdominiert, aber es ist uns ein großes Anliegen, dass sich das ändert. Junge Frauen müssen die gleichen Chancen wie Männer haben. Wir sind stolz, dass wir eine Diplomingenieurin als Elektrotechnikerin und Bautechnikerin haben, die federführend bei der Planung der Kelaglehrlingsschule war", so der Personalmanager der Kelag, Wolfgang Bacher.
Landesschulratspräsident Walter Ebner betonte in seinen Ausführungen, dass technische Berufe als Zukunftschance und fast als Arbeitsplatzgarantie gesehen werden können. "Sehr erfreulich ist, dass die jungen Frauen in Kärnten in der Bildung stark aufgeholt und dabei sogar die Burschen überholt haben. Unser Ziel ist es, den positiven Schwung in der Bildung noch auf den Berufsweg zu übertragen, dann haben wir Chancengleichheit erreicht", so Prettner.
Am Grils’ Day vom Frauenreferat des Landes Kärnten nehmen
32 Betriebe an 34 Standorten in ganz Kärnten teil:
Foto: Frauenreferat Land Kärnten