Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler präsentierte Kärntner Radwegebaubilanz der letzten zehn Jahre - E-Bikeförderung produziert mehr Steuern als Förderkosten - Große E-Bike Tour über sechs Etappen
Klagenfurt (LPD). Im Medienraum des Amtes der Kärntner Landesregierung zog heute, Freitag, Straßenbaureferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler mit dem Vorstand der Abteilung 17 Straßen und Brücken, Volker Bidmon, Bilanz über den Kärntner Radwegebau der letzten zehn Jahre. Gleichzeitig stellte er die wichtigsten Bauprojekte für das Jahr 2011 vor, präsentierte Zahlen rund ums E-Bike und thematisierte die Wertschöpfung aus dem Radverkehr.
"In den letzen zehn Jahren wurden 25,2 Millionen Euro in den Ausbau der Kärntner Radwege investiert und 182 Kilometer Radwege errichtet" gab Dörfler bekannt. Er dankte Bidmon und den Projektleiter für den Radwegebau, Ludwig Siedler, für ihren umweltbewussten Einsatz bei der Radwegeerrichtung. Das überregionale Kärntner Radwegenetz umfasst derzeit 1.320 Kilometer. Davon sind ca. 469 Kilometereigenständige fertige Radwege, 472 Kilometersind auf anderen öffentlichen Wegen benutzbar. Derzeit sind 22 Kilometer im Bau und ca. 70,3 in Planung. Gemäß Radwegkonzept sind weitere 287,4 Kilometer geplant. Zwei Drittel der Kosten werden vom Land und ein Drittel von den Gemeinden getragen.
Der Landeshauptmann listete auch die Radbaulose auf, die im heurigen Jahr Priorität haben. Dazu zählt der 2,3 Kilometer lange Lückenschluss am Wörthersee Radweg R 4 zwischen Wallerwirt und Saag (Gesamtbaukosten: 900.000 Euro, Landesanteil: 600.000 Euro) ebenso wie der Ausbau des R1 zwischen Oberdrauburg und Irschen (Kostenanteil Land: 60.000 Euro) und des R 7 zwischen Micheldorf und Friesach (3,5 Km, Kostenanteil Land: 420.000 Euro).
Weiter ausgebaut wird der überregionale Görtschitztal Radweg R7A. Das aktuelle Baulos umfasst den Abschnitt von der Gemeindegrenze Eberstein/Brückl bis zum Kreisverkehr in Brückl (1,22 km). Von insgesamt 64 Kilometern stehen derzeit am R7A 43 Kilometer zur Verfügung. Weiters gab Dörfler bekannt, dass das Land und die Gemeinden die aufgelassene Bahnstrecke zwischen Klein St. Paul und Hüttenberg erwerben wollen und ab 2012 mit dem Ausbau dieses Radwegstückes beginnen werde. Im heurigen Jahr sollen die Geleise abgetragen werden.
Am R 5 Glan - Gurkradweg ist derzeit der Abschnitt von der Gemeindegrenze Glanegg bis zur Anbindung der St. Martiner Gemeindestraße (471 Meter) in Bau. Insgesamt sollen am R 5 6,01 Kilometer Radweg in den nächsten Jahren errichtet werden und die Lücke nach Feldkirchen soll geschlossen werden (Kostenanteil Land: 1,3 Millionen Euro). Am Gurktal Radweg R5B fehlen noch vier Kilometer zwischen Gurk und Zweinitz, die heuer in Angriff genommen werden (Kostenanteil Land: 1 Million Euro).
Am R 9 Lieserradweg soll ab September der drei Kilometer lange Abschnitt Fischertatten - Gries errichtet werden (Kostenanteil Land: 670.000 Euro). Von 16 Kilometern sind bis dato zehn errichtet.
Im Bezug auf die E-Bike Förderung des Landes gab Dörfler bekannt, dass es im Jahr 2010 insgesamt 591 Anträge gab. Die gesamte Fördersumme betrug 94.878,89 Euro, die durchschnittliche Fördersumme 160,54 Euro pro Antrag und Fahrrad. Der durch die Förderungen des Landes Kärnten verursachte Mehrumsatz von 886.534,25 Euro bringt dem Staat 147.755,71 Euro an Mehrwertsteuer. "Wir produzieren mehr Steuern als Förderkosten und das Rad ist für mich der Einstieg zum Umstieg", so Dörfler.
Geplant seitens des Landes sind auch eine große E-Biketour über sechs Etappen von Toblach nach Deutschlandsberg und ein eigener E-Bike Infotag. Bekannte Sportgrößen wie der norwegische Biathlet Ole Einar Björndalen bzw. die Skiasse Fritz Strobl oder Franz Klammer sollen den E-Bike Tross anführen.
Der Landeshauptmann präsentierte auch Zahlen, welche die zunehmende Wertschöpfung und die Beschäftigung durch den Radverkehr verdeutlichen sollen. Die Wertschöpfung betrug in Kärnten im Jahr 2008 106,1 Millionen Euro (Österreich: 882,5 Millionen Euro; Steiermark: 97,9 Mio.). 2.204 Personen fanden 2008 in Kärnten durch den Radverkehr Beschäftigung (Österreich: 18.328; Steiermark: 2.033).
Interessant ist auch die Spritkostenersparnis, wenn man vom Auto auf das Fahrrad umsteigt. Laut einer VCÖ-Studie erspart man sich bei einem Arbeitsweg von zehn Kilometern, wenn man 200 Tage das Fahrrad statt das Auto verwendet, 448 Euro.
Bidmon gab bekannt, dass das bestehende Radwegnetz in den nächsten zwei Jahren flächendeckend beschildert und auch immer wieder evaluiert werde.
Foto: LPD/Lobitzer